Die erste Frau im Paradies war eine Saarländerin

Heusweiler · Das Saarbrücker Symphonieorchester Saar-Lorraine und die in Kaiserslautern lebende Mezzosopranistin Antoniella Jana gastierten zum Neujahrskonzert in Heusweiler. Detlev Schönauer moderierte gewohnt unterhaltsam.

 Das Orchestre Symphonique Saar Lorraine spielte beim Neujahrskonzert in Heusweiler. Ensemblemitglied und Kabarettist Detlev Schönauer (stehend) führte durchs Programm. Foto: Becker & Bredel

Das Orchestre Symphonique Saar Lorraine spielte beim Neujahrskonzert in Heusweiler. Ensemblemitglied und Kabarettist Detlev Schönauer (stehend) führte durchs Programm. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Heusweiler gibt es keine langatmigen Politreden mit Rück- und Ausblicken, sondern anspruchsvolle, klassische Musik - gepaart mit Comedy. Eine ungewöhnliche Symbiose, die glänzend ankommt. Erneut füllten 270 Zuhörer die Kulturhalle. Für die Musik sorgen seit fünf Jahren das von Götz Hartmann geleitete Saarbrücker Symphonieorchester Saar-Lorraine und die in Kaiserslautern lebende Mezzosopranistin Antoniella Jana. Um die Comedy kümmerte sich der in Riegelsberg wohnende Kabarettist Detlev Schönauer (Jacques' Bistro).

Im Orchester spielt er Klarinette und Oboe, fungiert darüber hinaus als "Programm begleitender Dummschwätzer", also als Moderator. Programmschwerpunkte waren Werke von Johann Strauß. Zum Beispiel der wohl schönste Strauß-Walzer "An der schönen blauen Donau". Oder die Tritsch-Tratsch-Polka und die Arie "Grüß dich Gott, du liebes Nesterl".

Opernarien von Mozart, Gounod und Auber ergänzten das Programm. Dazu Manager Thilo Wieske, der im Orchester den Kontrabass spielt: "Wir sind ein grenzüberschreitendes Orchester und legen deshalb besonderes Augenmerk auf deutsche und französische Werke." Natürlich beschäftigte sich Schönauer in seiner Moderation mit eben diesen Werken - aber auf seine Art. So klärte er auf, dass die Operette "Wiener Blut" die österreichische Antwort auf Graf Dracula sei. Zudem sprach Schönauer über weltliche, politische und aktuelle Themen. Auf einen Jahresrückblick indes verzichtete er: "Es is so viel Schlimmes passiert, ich will's gar nit wiederhole." Stattdessen erinnerte er an bekannte Musiker, die 2015 starben. Wie Karl Moik , James Last oder Max Greger. Daraus könne man schließen, dass der liebe Gott auf deutsche Musik und Schlager steht, mutmaßte Schönauer und schlussfolgerte: "Da muss sich Helene Fischer aber warm anziehe!" Nicht jeder kann über Satire lachen, die Zuhörer in der Kulturhalle taten es herzhaft.

Woher das Wort vegan kommt

Auch als Schönauer über Senioren sprach ("Grabverweigerer") oder über Veganer ("Das Wort vegan kommt aus dem Indianischen und bedeutet, zu dumm zum Jagen."). Oder als er eingestand, ein Secondhand-Vegetarier zu sein: "Kuh frisst Gras, ich fress Kuh." Am Schluss verblüffte Schönauer mit einer sensationellen Neuigkeit: Eva, die erste Frau im Paradies, war eine Saarländerin! "Sie war eine geborene Backes", klärte er auf.

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