Der Garten, ein Luxus, weil er Zeit verlangt

Wahlschied · Bauern-, Obst- und Freizeitgarten: Marie-Luise und Albert Ziegler aus Wahlschied laden am „Tag der offenen Gartentür“, am Sonntag ab 10 Uhr, zum Besuch ihres Gartens ein und geben Einblicke in eine dreiteilige außergewöhnliche Anlage.

 Marie-Luise Ziegler entfernt verblühte Blumen des Rosenstrauchs im Bauerngarten. Fotos: aki

Marie-Luise Ziegler entfernt verblühte Blumen des Rosenstrauchs im Bauerngarten. Fotos: aki

Es grünt so grün, wenn Zieglers Blüten blühen: Marie-Luise und Albert Ziegler leben im Albertshof, einem denkmalgeschützten Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert in Wahlschied . Dort, in der Friedhofstraße 11, können sich Gartenfreunde am kommenden Sonntag von 10 bis 18 Uhr zum "Tag der offenen Gartentür" inspirieren lassen - zum zweiten Mal nach 2013.

Während sich Albert Ziegler vor allem um seinen landwirtschaftlichen Betrieb und die Kühe kümmert, ist die Hausherrin für den Garten verantwortlich. Beim Besuch legt sie ein Papier mit dem Spruch des Schweizer Landschaftsarchitekten Dieter Künast vor: "Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten ist: Zeit, Zuwendung und Raum". Für die Wahlschieder Lehrerin an einer Förderschule für geistige Entwicklung ist der Garten allerdings auch ein Ort, an dem Blumen , Gemüse und Kräuter angebaut werden - ein Ort der Selbstversorgung ist er somit ebenfalls: "Wir können von unseren Gartenfrüchten leben." Daneben ist die Anlage, bestehend aus Bauern-, Freizeit- und Obstgarten, aber auch ein Stückchen Natur, in dem sie viele Stunden Freizeit verbringt.

Der Besucher erkennt sofort, dass Marie-Luise Ziegler, auch mit Unterstützung ihres Mannes, ihrem Garten eine Menge Zeit und Zuwendung widmet. Alleine der durch niedrige Buchsbaumhecken eingeteilte Bauerngarten erfordert viel Pflege. Zurzeit stehen dort Kartoffeln, Erdbeeren, Salat und Gemüse im Wuchs, aber auch blühenden und duftenden Blumen . Im Freizeitgarten mit Schaukel, Wasserbahn und Sandflächen können die Eltern entspannen, Enkel und Kinder aus der Nachbarschaft spielen. Im Obstgarten wachsen Äpfel, Birnen, Mirabellen und Quitten. Im Herbst kocht die Hausherrin nach der Ernte nicht nur herkömmliche Marmelade, sondern probiert verschiedene Rezepte zur Obstverwertung.

Eine persönliche Note bekommt vor allem der Nutzgarten auch durch etliche Zier- und Gebrauchsgegenstände, wie zum Beispiel einen Rhabarbertopf zum schnelleren Reifen des Stangengemüses. Und was bewegt sich da im Teich am Rande des Obstgartens? Da scheint es außer den Seerosen noch weiteres Leben zu geben? Marie-Luise Ziegler erklärt: "Vor längerer Zeit hat einer unserer Söhne Fische eingesetzt. Es scheint, von denen fühlen sich einige bis heute in dem Wasser wohl."

Ein weiterer Privatgarten ist am Sonntag, 26. Juni, 10 bis 18 Uhr, im Köllertal geöffnet: Bei der Köllerbacher Familie Kristine und Karl-Heinz Maurer in der Sprenger Straße 12.

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 Der Teich am Rande des Obstgartens gibt Fischen einen Lebensraum und spendet Kühle an heißen Tagen.

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 Blick über den Bauerngarten des Wahlschieder Ehepaares Marie-Luise und Albert Ziegler.

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Hintergrund Der Veranstalter des "Tags der offenen Gartentür" ist der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz. Dieser Tag, so heißt es in der Ankündigung des Verbandes, sei "ein wichtiger Bestandteil bei den Bemühungen, die Gartenkultur zu bewahren", und "wie sollte besser für Gartenkultur geworben werden, als mit schönen und vielfältigen Gärten selbst". aki

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