"Der Alte" vereidigt "den Neuen"
Heusweiler. Lob von unerwarteter Seite ist vielleicht noch mehr wert als das von Vertrauten
Heusweiler. Lob von unerwarteter Seite ist vielleicht noch mehr wert als das von Vertrauten. So wird es dem scheidenden Heusweiler Bürgermeister und gestandenen Sozialdemokraten Rainer Ziebold besonders gut getan haben, was ihm ausgerechnet sein Dienst-Aufseher, der CDU-Innenminister Stephan Toscani mit auf den Weg in den Bürgermeister-Ruhestand gab: Dass dieser Rainer Ziebold ein beindruckend streitbarer Kämpfer für die Interessen seiner Gemeinde gewesen sei, ein pragmatischer Denker und Zupacker."Sie haben sich um die Gemeinde Heusweiler verdient gemacht", brachte Toscani die Leistung von Ziebold auf den Punkt, wobei er ihm in die Augen schaute und die 250 geladenen Gäste im Saal wirklich den Eindruck gewinnen durften, dass dies nicht einfach aus Höflichkeit gesagt war, sondern aufrichtig gemeint. Toscani hob darüber hinaus hervor, dass der im Herbst 2009 nicht mehr gewählte Bürgermeister die Zeit des Übergangs zu seinem Nachfolger "mit Stil und Fairness gestaltet" habe.
Es war auch Redelberger wichtig, dies zu würdigen; er dankte Ziebold, dass dieser ihm den Einstieg in die Tätigkeit auf vielfältige Weise erleichtert habe.
Zu den Lobrednern auf Rainer Ziebold gehörte neben dem Regionalverbandsdirektor und Parteifreund Peter Gillo ("du warst ein guter Bürgermeister") auch Dechant Klaus Leist. Der katholische Geistliche war dem evangelischen Verwaltungschef immer ein Helfer und Ratgeber gewesen. "Du warst authentisch und verbindlich, man konnte sich auf Dich verlassen", würdigte Leist und schenkte eine Kiste Roten von den Bischöflichen Weingütern.
Für den künftigen Bürgermeister Thomas Redelberger war Ortspastor Theo Welsch "zuständig", er wünschte gute Entscheidungen, persönliches Wohlergehen und Gottes Segen.
Thomas Redelberger versprach, sein Amt vorbehaltlos, offen und mit verlässlicher Tatkraft ausführen zu wollen und bot jedermann an, im Dialog an der guten Entwicklung Heusweilers mitzuarbeiten.
Die Herausforderung der Zeit, so Redelberger, sei die Finanzmisere, die einen Sparkurs erfordere, so erklärte er denn auch ganz offen: "Ich muss allen viel abverlangen."
Die anderthalb-stündige Feier im Kultursaal, zu der Beigeordneter Volker Leinenbach namens der Gemeinde geladen hatte, begann mit einem Defilee: Ziebold und Ehefrau Susanne sowie Redelberger mit Partnerin Desirée Becker und Sohn Iason nahmen mit Handschlag Wünsche und Glückwünsche entgegen. Die nachfolgenden Wortbeiträge umrahmte der Musikverein Eiweiler. Sowohl Ziebold als auch Redelberger hatten sich statt Geschenke Spenden für den guten Zweck erbeten. So kame allein an diesem Abend auf Wunsch der beiden Hauptpersonen bereits über 3000 Euro für das Kleine-Leute-Haus zusammen.
