Den "Kollegen" hat es schlimm erwischt

Eiweiler. Nur mit einem dünnen Seil gesichert hängt ein Feuerwehrmann in zwanzig Meter Höhe an einem Siloturm der Laminatfabrik "Agepan Tarkett LaminatePark" in Eiweiler. Mehrere Kollegen sichern den Retter, der gerade einen Mann im orangefarbenen Overall rettet

Eiweiler. Nur mit einem dünnen Seil gesichert hängt ein Feuerwehrmann in zwanzig Meter Höhe an einem Siloturm der Laminatfabrik "Agepan Tarkett LaminatePark" in Eiweiler. Mehrere Kollegen sichern den Retter, der gerade einen Mann im orangefarbenen Overall rettet. Der Verunglückte war mit Schweißarbeiten an der Siloanlage beschäftigt, als es zu einer Holzstaubexplosion kam und der Handwerker über ein Geländer geschleudert wurde, an dessen Außenseite er mit seinem Sicherheitsgurt hängen blieb.Der Feuerwehrmann der Eiweiler Werksfeuerwehr hängt zwar wirklich in Schwindel erregender Höhe an einem dünnen Seil, aber der Verletzte ist nur eine Puppe, denn beim Agepan Tarkett Laminate-Park, der im Köllertal die einzige Werksfeuerwehr betreibt, stand die Jahreshauptübung auf dem Programm. "Dem Verletzten von Silo eins geht es ganz gut, er ist ansprechbar und hat nur leichte Verletzungen davon getragen", erklärt Karl Heinz Weber vom Roten Kreuz. Seinen "Kollegen" von Silo zwei hat es da schlimmer erwischt: Er wurde bei der angenommenen Explosion ebenfalls durch die Luft geschleudert und verlor dabei seinen Kopf - die Freiwillige Feuerwehr Heusweiler kann ihn mit der Drehleiter nur noch tot vom Silo bergen. Ebenfalls vom Roten Kreuz versorgt werden muss ein Feuerwehrmann der Freiwilligen Wehr, der - natürlich nur angenommen - in einem Trafohäuschen einen Elektrounfall erlitt.Neben den drei Verletzten gilt es, mehrere Brandherde zu löschen: An den beiden Silos, wo es zur Staubexplosion kam, und in deren Umgebung löscht die Werksfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Eiweiler kümmert sich um das brennende Dach der nahe gelegenen Pressehalle, das bei der Explosion ebenfalls Feuer fing.So schlimme Einsätze wie in dieser Übung kamen in den vergangenen zwölf Monaten zum Glück nicht vor, aber Wehrführer Josef Jimenez und seine 22 Wehrleute hatten es mit 17 Brandeinsätzen zu tun, davon zwei Mittelbrände. "Dazu kamen noch mehrere Technische Hilfseinsätze", so der Agepan-Wehrführer, der mit dem Übungsverlauf und der Leistung seiner Leute sehr zufrieden war. Das blieb nicht ohne Folgen: Mit Horst Längler gab es im Anschluss an die Übung eine Beförderung vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann, Klaus Schug wurde für 25-jährige Feuerwehrmitgliedschaft geehrt.

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