Das letzte Brot aus der Heusweiler Bäckerei Krumm

Heusweiler. Seit Jahrzehnten verschwinden die kleinen Handwerksbetriebe im Köllertal, die einst die Region geprägt haben. So hat nun auch, am 18. Dezember, mit der Dilsburger Bäckerei Krumm ein weiterer dieser Betriebe aufgegeben.Die Bäckerei Krumm entstand in der Zeit der Hochindustrialisierung der Saarregion

 Wolfgang Krumm und Tochter Jenny am letzten Backtag in der Dilsburger Traditions-Bäckerei Krumm. Foto: khj

Wolfgang Krumm und Tochter Jenny am letzten Backtag in der Dilsburger Traditions-Bäckerei Krumm. Foto: khj

Heusweiler. Seit Jahrzehnten verschwinden die kleinen Handwerksbetriebe im Köllertal, die einst die Region geprägt haben. So hat nun auch, am 18. Dezember, mit der Dilsburger Bäckerei Krumm ein weiterer dieser Betriebe aufgegeben.Die Bäckerei Krumm entstand in der Zeit der Hochindustrialisierung der Saarregion. Um 1900 zog Christian Krumm, der Großvater des heutigen Inhabers, aus Schwaben in die Saarregion, wo er auf der Grube Dilsburg Arbeit fand. Er baute gegenüber der Grube ein Haus und richtete im Keller eine Backstube ein. Sein Brot war so begehrt, dass er 1921 auf der Grube aufhörte und hauptberuflich die Bäckerei betrieb. Viele der in Dilsburg beschäftigten Bergleute aus dem Hochwald deckten sich vor der Heimfahrt mit dem Zug bei Krumm mit Brot ein. Das Geschäft florierte, in der Bäckerei waren zeitweise bis zu 13 Personen beschäftigt.

Als Christian Krumm 1939 starb, führten Sohn Fritz Krumm und Schwiegersohn Johann Gebhard die Bäckerei weiter. 1948 übernahm der Sohn Ernst Krumm den Betrieb und belieferte per Verkaufswagen viele Ortsteile im oberen Köllertal mit Backwaren. Im Jahr 1984 übergab er die Bäckerei an seinen Sohn Wolfgang Krumm.

Die Konkurrenz der Verbrauchermärkte, Ketten und Tankstellen machten der Bäckerei in den letzten Jahren mehr und mehr zu schaffen. Trotz Qualität rechnete sich der Betrieb immer weniger, so dass er nun die Pforten schloss. khj

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