Zur Ehrung von Heusweiler nach Berlin Bundesverdienstkreuz für Albert Stoffer

Heusweiler · Der 76-Jährige aus Heusweiler engagiert sich seit über 40 Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe.

 Albert und Christa Stoffer.

Albert und Christa Stoffer.

Foto: Fredy Dittgen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnet am Freitag, 3. Dezember, im Schloss Bellevue in Berlin acht Frauen und sieben Männer mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Unter dem Motto „Engagement in der Einwanderungsgesellschaft“ würdigt er zum Tag des Ehrenamtes ihren herausragenden Einsatz für das Zusammenleben in Deutschland. Die 15 Bürgerinnen und Bürger werden geehrt, weil sie sich in der Hilfe für Geflüchtete, für die Integration von Zuwanderern sowie durch ihren Einsatz für Frauenrechte, den interreligiösen Dialog und bessere Bildungschancen verdient gemacht haben. Einer dieser Geehrten ist Albert Stoffer aus Heusweiler. „Ich habe nicht mehr damit gerechnet, in diesem Leben jemals eine Auszeichnung zu erhalten. Und ich hab’ nicht mal im Traum daran gedacht, sogar mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt zu werden“, sagte Albert Stoffer. Er engagiert sich seit mehr als 40 Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe. „Mein Ziel war es immer, den Schwächeren zu helfen. Denn ich weiß, wie es ist, wenn man seelisch und körperlich misshandelt wird. Ich habe es ja am eigenen Leib erfahren“, sagt der 76-jährige Franzose. Seine Familie stammt aus dem Elsass, das 1940 von Deutschland annektiert worden war. Weil sein Vater Arbeitsdienste in Berlin-Neukölln verrichten musste, kam Albert Stoffer dort am 7. April 1945 zur Welt. Nach dem Krieg kehrten seine Eltern nach Mulhouse (Mülhausen) zurück. Von klein auf erhielt Albert Stoffer im Elternhaus Prügel statt Liebe, wurde mit Verboten gequält. 1967 heiratete er Christa Kunkel aus Brotdorf und zog nach Deutschland.

„Meine Frau hat mich immer, in allem was ich tat, unterstützt“, betont er. In Saarbrücken fand er in einer Filiale der Banque Nationale de Paris Arbeit. Ehrenamtlich engagierte er sich im Landesverband Saar des deutschen Kinderschutzbundes, dessen Vorsitzender er Ende der 1970-er Jahre wurde, und widmete sich vietnamesischen Kriegsflüchtlingen, die in Schwalbach untergebracht waren. 30 Familien betreute er dort auf eigene Kosten und Verantwortung. Parallel dazu kümmerte sich Stoffer seit 1970 um die in Lebach lebenden Asylbewerber und Flüchtlinge. Er erledigte für sie Amtsbesuche, brachte kranke Kinder zum Arzt, versorgte die Familien mit Geld und allen möglichen Hilfsgütern, die er privat akquirieren konnte.

Seit 1982 lebt die Familie Stoffer in Heusweiler, 2008 ging Albert Stoffer in Rente, aber nicht in den Ruhestand. Er arbeitete für die Ausbildungs und Beschäftigungs-Förderungsgesellschaft (ABG) Heusweiler/Riegelsberg als Französischlehrer in den Heusweiler Grundschulen, und er leitete bei der VHS Heusweiler Französischkurse. Dass er nun mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wird, freut auch den Heusweiler Ortsvorsteher Helmut Maas: „Ich bin sehr froh, dass Albert Stoffer eine solch herausragende Ehrung erhält. Er hat es verdient.“

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