Bietschieder Schlösschen und die Flüchtlingsfrage Halbe Wahrheiten sollen Angst schüren

Angst ist kein guter Ratgeber. Das ist zwar eine Binsenweisheit, die man sich aber ab und an ins Gedächtnis rufen muss. In Heusweiler gab es mal Angst und Proteste von Anwohnern, als ein Tagesheim für Autismus-Patienten gebaut wurde.

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Passiert ist dort nie etwas. In Völklingen gab es Angst und Proteste von Anwohnern, als ein Frauenhaus gebaut wurde. Passiert ist dort nie etwas. In Köllerbach wurden junge äthiopische Flüchtlinge in einer Turnhalle untergebracht – Proteste gab es meines Wissens nicht, und es ist auch, wie an so vielen anderen Orten, nie etwas passiert. Jetzt also Bietschied und, oh weh, es kommen Flüchtlinge ins Schlösschen! – Was, wie so oft bei schnell herausgehauenen Aufregern, bestenfalls eine geschickt gewählte Teilwahrheit ist.

Natürlich ist Angst eine Emotion, die ein Betroffener nur schwer steuern kann, was offenbar auch für die Angst vor allem „Fremden“ gilt. Insofern ist eine „gefühlte Skepsis“, wenn neues, unbekanntes in die eigene Lebensumwelt kommt, auf emotionaler Ebene bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist dagegen die Anonymität der Kritik.  Wer etwas zu sagen hat, der soll auch dazu stehen und seine Kritik nicht nach Heckenschützenart unters Volk bringen. Offene Kritik ist auch möglich, denn Deutschland ist ein demokratischer Rechtsstaat mit Meinungsfreiheit – im Gegensatz zu manchen Heimatländern Geflüchteter.

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