Besorgte Bürger schlagen Alarm Aggressive Bettler im Blickpunkt

Heusweiler/Riegelsberg · Bürger fühlen sich belästigt von angeblich taubstummen Frauen, die vor Einkaufsmärkten in Heusweiler und Riegelsberg betteln.

 Aggressive Bettler bedrängen Menschen im Köllertal. Die Polizei kennt diese Masche und bittet um Zeugenhinweise.

Aggressive Bettler bedrängen Menschen im Köllertal. Die Polizei kennt diese Masche und bittet um Zeugenhinweise.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Vor aggressivem Betteln in Heusweiler und Riegelsberg warnt SZ-Leser Manfred Grissmer aus Heusweiler in einem Brief. Seit etwa sechs Wochen würden angeblich taubstumme Frauen auf den Parkplätzen vor den Einkaufsmärkten in Heusweiler und Riegelsberg „mit einer fiesen Masche“ versuchen, Geld von Bürgern zu bekommen, schreibt Grissmer. Sie bitten um Spenden für Taubstumme, zeigen den Kunden der Märkte Holzkladden mit den Namen angeblicher Spender, geben auf Fragen keine Antwort, sondern tun so, als ob sie taubstumm wären, sagte Grissmer auf Nachfrage unserer Zeitung. „Aus Mitleid geben einige Geld. Einmal bin ich selbst darauf reingefallen. Aber beim zweiten Mal unterstellte ich sofort Betrug und drohte mit der Polizei. Plötzlich konnte die angeblich Taubstumme sprechen, entfernte sich mit wüsten Beschimpfungen und stieg zu einer Komplizin in ein wartendes Auto“, erzählt Grissmer. Stutzig hatte es ihn gemacht, weil hinter den Namen der angeblichen Spender immer Spendenbeträge von jeweils 20 Euro aufgeführt worden waren. „Wer nicht spendet, wird beleidigt und beschimpft“, so Grissmer.

Oliver Clanget, der stellvertretende Leiter für Ermittlung und Service bei der Polizeiinspektion (PI) Völklingen, bestätigt Grissmers Aussagen. „Das ist eine Masche aus dem osteuropäischen Raum“, sagt er. Zuletzt wurden der PI Völklingen im Jahre 2019 solche Aktionen aus Geislautern gemeldet. Mittlerweile seien die Völklinger aber aufmerksamer, und auch die Marktleiter würden bei solchen Aktionen sofort die Polizei informieren. Deshalb, so vermutet Clanget, könnten die Bettler jetzt in andere Kommunen ausgewichen sein. Clanget rät dazu, sich die Kennzeichen der Autos zu notieren, in die die Bettlerinnen einsteigen, und die Polizei zu informieren. „Natürlich sind die Betrüger längst verschwunden, wenn wir vor Ort ankommen, doch über das Autokennzeichen können wir Ermittlungen anstellen“, ergänzt Clanget. Denn dieses aggressive Betteln sei ein Straftatbestand.

Meldungen an die PI Köllertal. Telefon (0 68 06) 91 00.

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