Aktuelle Themen in Holz verarbeitet

Birkenfeld. Seit 20 Jahren beschäftigt sich Karin Waldmann mit der Bildhauerei, fast genau so lang ist sie regelmäßig an Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland beteiligt

Birkenfeld. Seit 20 Jahren beschäftigt sich Karin Waldmann mit der Bildhauerei, fast genau so lang ist sie regelmäßig an Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland beteiligt. In freien Studien der plastischen Gestaltung und der Malerei am Kunstzentrum Bosener Mühle, der Europäischen Kunstakademie in Trier und der Wiesbadener freien Kunstschule probierte die studierte Mathematikerin, Physikerin und Informatikerin, die bis 2002 an Gymnasien unterrichtete, verschiedene Materialien und Techniken. Neben druckgrafischen Arbeiten in der Holzschnitttechnik setzte sie sich mit Stein- und Holzbildhauerei sowie Bronzeguss auseinander. Dabei wurde Holz ihr bevorzugtes Material. Dem trägt die aktuelle Schau Rechnung. In sieben Galerieräumen sowie im Hugo-Zang-Atelier im Dachgeschoss geben Skulpturen der Jahre 2003 bis heute Einblicke in das bildhauerische Schaffen Waldmanns. Einerseits wird dabei ihre künstlerische und technische Entwicklung deutlich, sowohl materialsichtige als auch farbige Fassungen zu gestalten, groß- wie kleinformatig zu arbeiten. Andererseits kristallisiert sich ihr Thema heraus, das sich in immer wieder neuen Aspekten wie ein roter Faden durch ihr Werk zieht. Waldmann bearbeitet die menschliche Figur, wobei reale Personen oftmals Inspirationsquelle sind, aber nie exakt abgebildet werden. Sie schafft Typen, unterschiedliche Charaktere, manchmal in die Unwirklichkeit entrückt, stellt sie allein oder in Beziehungen dar. Nicht zuletzt spielt in der Entstehung der Werkstoff selbst, das Holz in seiner Beschaffenheit, seine Risse und besonderen Ausformungen eine entscheidende Rolle. So gesellen sich Figuren wie beispielsweise "Freundin I und II", die Familie, die seit 2007 stets wachsende und sich wandelnde Installation "Kinder der Wel"t zueinander. Aber auch "der Schamane", "der Philosoph" oder "der Mann mit der roten Kappe", der eine Schar rot gefärbter Tiere um sich versammelt, gehören dazu. Mit den beiden Skulpturen "Mit Burka" und "Ohne Burka" greift Waldmann ein viel diskutiertes, hochaktuelles Thema auf. Besonders eindrucksvoll interpretiert sie die Gitterstruktur des verhüllenden Stoffes als tief eingeschnittene Furchen anstelle eines Gesichts. An vier Sonntagen (10., 17. und 31. Oktober sowie 7. November), jeweils um 15 Uhr, führt die Künstlerin durch ihre Ausstellung und verlegt ihr Niederwörresbacher Atelier in die Werkstatträume des Maler-Zang-Haus, wo sie allen Interessierten praktische Einblicke in ihre Arbeitsweise ermöglicht. red

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