Unermüdlich am Werk 24 Stunden am Stück Pfeile geschleudert

Heusweiler · Dart-Marathon brachte über 20 000 Euro für gute Zwecke. Die Zuschauer konnten das „Dart-Quartett“ herausfordern.

 Beim zweiten „24-Stunden-Dart-Spendenmarathon“ in der Heusweiler Kulturhalle am Markt von links Sascha und Michael Winter, Bürgermeister Thomas Redelberger, Christian Schwindt und Carsten Klaas.

Beim zweiten „24-Stunden-Dart-Spendenmarathon“ in der Heusweiler Kulturhalle am Markt von links Sascha und Michael Winter, Bürgermeister Thomas Redelberger, Christian Schwindt und Carsten Klaas.

Foto: Andreas Engel

Man muss eine ordentliche Portion Standvermögen und Kondition mitbringen – und ein gerüttelt Maß an Verrücktheit –, um das auf die Beine zu stellen und auch durchzuhalten. Die Rede ist vom „24-Stunden-Dartmarathon“, das die vier Freunde Michael und Sascha Winter, Christian Schwindt und Carsten Klaas jetzt zum zweiten Mal ausgerichtet hatten. Das Quartett spielte am Wochenenende sage und schreibe 24 Stunden Dart ohne Unterbrechung für mehrere gute Zwecke.

Nach der Erstauflage vorigen Jahr toppten die vier ihr tolles Ergebnis von 20 000 Euro sogar ein wenig und erzielten beim Dart-Spenden-Marathon 2018 20 035 Euro. In diesem Jahr geht das Geld an die Kita Regenbogen, den Gnadenhof Eiweiler, das Projekt Löwenherz von Alex Breidt sowie an ein noch ganz junges Charity-Projekt von Fußball-Europameister Stefan Kuntz.

Bürgermeister Thomas Redelberger eröffnete die Spendenveranstaltung und wagte ebenso ein Spielchen wie zum Beispiel der Neunkircher Landrat Sören Meng. Auch weitere prominente Unterstützter zielten mit den kleinen Wurfpfeilen auf die Scheibe und unterstützen die gute Sache: Stefan Kuntz, Salü-Moderator Klaus Dittrich oder die Handball-Legende Christian Schwarzer. I

Insgesamt sahen sich etwa 800 Besucher das Dart-Duell in der Heusweiler Kulturhalle an. 58 Personen forderten die Dart-Gemeinschaft auf der Bühne heraus. Dabei gingen die Herausforderer neunmal als Sieger hervor.

Spenden konnte übrigens jeder – ob nun mit körperlichem Einsatz, indem man gegen die Dart-Freunde antrat, oder auch nur als Zuschauer und Unterstützer der Veranstaltung.

Musiker Alex Breidt sorgte mit seinem Show-Programm ebenfalls für Stimmung. An ihn ging auch das Geld für das Projekt „Löwenherz“, das sich für krebskranke Kinder einsetzt.

Größter Einzelspender im Rahmen des Events war proWIN-Gründer Ingolf Winter. Er spendete für jeden geworfenen Pfeil seines ältesten Sohnes Sascha einen Euro und für jede geworfene Aufnahme über 100 Punkte – unterm Strich 8500 Euro.

Das Dart-Quartett schlug sich wacker und zog die 24 Stunden ohne Pause durch. „Es war hart, von 3 Uhr 30 bis etwa 7 Uhr war die schwerste Zeit. Da mussten wir uns gegenseitig extrem motivieren“, sagte Sascha Winter am Ende müde, aber glücklich.

Heute ist die Geschicklichkeit, die gute Dart-Spieler an den Tag legen können, bekannt. Das war nicht immer so: Noch Anfang des 20. Jahrhunderts galt Dart in England als Glücksspiel – offiziell wurde es also eher als ein rein zufälliges Ereignis angesehen, wohin der Pfeil traf. Erst seit 1908 gilt Darts als Geschicklichkeisspiel.

 Konzentration ... uuuuund ... Wurf! Mitspieler Marc Endres im Einsatz beim 24-Stunden-Marathon mit den kleinen Wurfpfeilen.

Konzentration ... uuuuund ... Wurf! Mitspieler Marc Endres im Einsatz beim 24-Stunden-Marathon mit den kleinen Wurfpfeilen.

Foto: Andreas Engel

Darum rankt sich die schöne Geschichte, dass der Gastwirt Jim Garside, Inhaber des Adelphi Inn in Leeds, wegen Wetten auf ein Glücksspiel (nämlich Darts) vor Gericht stand. Als Zeuge rief er dann William Bigfoot Anakin, den besten Dartspieler der gesamten Gegend auf, der eine Dartscheibe mitbrachte und vor Gericht zeigte, dass er jede beliebige Zahl treffen konnte, während ein ungeübter Gerichtsdiener schmählich scheiterte. Das Gericht zeigte sich beeindruckt und erkannte Dart als Geschicklichkeitsspiel an – und darauf waren Wetten aufs Ergebnis und die Gewinner erlaubt.

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