Naturschutz Heusweiler sagt Schottergärten Kampf an

Heusweiler · Künftig sollen die Bebauungspläne vorschreiben, dass nicht überbaute Flächen begrünt werden müssen.

Die Gemeinde Heusweiler sagt Schottergärten den Kampf an. Auf Antrag der GBH (Grüne Bürger Heusweiler) beschloss der Gemeinderat jetzt mit den Stimmen von CDU, SPD, GBH und AfD, in Bebauungsplänen festschreiben zu lassen, dass nicht überbaute Grundstücke als Grünflächen zu gestalten sind. Ausgenommen bleiben Zufahrten und Terrassen. GBH-Sprecher Hans-Gerd Lafontaine sagte: „Schottergärten sehen aus wie Katzenklos. Es werden immer mehr angelegt. Naturschutzverbände warnen vor diesem Trend.“ Denn durch Schottergärten werde der Boden versiegelt, und die Biodiversität gehe verloren. Bei der Biodiversität geht es um die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten, also auch um die genetische Vielfalt innerhalb einer Art, sowie um die biologische Vielfalt der Ökosysteme. Regenwasser könne durch die eingesetzten Planen nicht mehr versickern. Überraschend unterstützte die GLN-Klimabunt – eine Fraktion aus Linke, Grüne und NÖL (Naturverbundene Ökologische Liste) – diesen Antrag nicht. Rüdiger Flöhl (NÖL) nannte ihn „weit über das Ziel hinausgehend“. Flöhl forderte zum Umdenken auf. Auf Grund des Klimawandels könne man das Grün nicht mehr so erhalten wie gewohnt, sagte er. Laut Flöhl hätten die trockenen Sommer der letzten Jahre sowieso das meiste Grün verbrannt, so dass Schottergärten eine sinnvolle Alternative darstellen würden. Und es gebe durchaus wasserdurchlässige Planen, die man in Schottergärten einsetzen könne, sagte Flöhl. „Außerdem gibt es sogar in Schottergärten einen Bewuchs. Und sie bieten Lebensräume für Pflanzen und Tiere wie Eidechsen“, so Flöhl weiter. Ulrich Krebs (FDP) prophezeite, dass Bürger ihre Grundstücke „total versiegeln“ werden, wenn Schottergärten verboten sind: „Wir quälen damit Menschen, die aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen Grünflächen nicht selbst pflegen können.“