25 Gläser Siiiießschmier Die Bääm hänge voll

Der Herbst naht mit gewaltigen Schritten und die „Aaaangewwer“ haben wieder Oberwasser. Besser gesagt die Angeberinnen. Denn da gibt es eine Reihe von Freundinnen, von denen man meinen könnte, sie seien vom Bürostuhl aufgesprungen und ins bäuerliche Landleben abgetaucht.

Herbstzeit ist Zwetgschenzeit
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die schicken dann Fotos mit gut gefüllten Marmeladen- und Einmachgläsern mit der Ansage, dass dieses Jahr besonders viel Arbeit anstand, denn: „Die Bääääm hänge voll.“ Oder sie hingen voll. Und so kam auch ich in den Genuss  eines prall gefüllten Eimers mit Zwetschgen. Die Baumbesitzerin war so freundlich, die Früchte auch noch zu pflücken. Ich musste bloß noch für den Abtransport sorgen - getreu dem Motto: Sie säen nicht und ernten doch - die Vögel des Himmels.

Just zu Hause angekommen, klingele ich zwei Türen weiter. Da wohnt unsere Mutter, die auf die unnötige Frage, ob sie Gelierzucker hat, antwortet: „Du wäääschd, dass ich immer alles dehemm hann.“ Wohl wahr, von der Vanilleschote bis zur Raketenabschussbasis hat es uns noch nie an etwas gemangelt. Ich beglücke die Seniorin mit dem Hinweis, dass ich keinen Schimmer habe von der Zwetschgen-Verarbeitung. Und sie erbarmt sich, Gott sei Dank. Woraufhin zwei Tage später  rund 25 große und kleine Gläser mit Siiießschmier produziert sind. Schon toll für einen Zwei-Personen-Haushalt, in dem der Nachwuchs nur eine einzige Süßigkeit aufs Brot lässt: die allseits bekannte, hochgradig fettige Haselnuss-Schokoladen-Pampe. Mit „Nu“ fängt’s an.

Ich freue mich schon auf die nächsten fünf bis acht Jahre. Wie in dem Zeitraum das Frühstück ausschaut, ist ja wohl geklärt.

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