Wettbewerb für HBK-Studierende Saarbrücker Kunst veredelt Mosel-Wein

Saarbrücken · Eine Studentin der Hochschule für Bildende Kunst hat anlässlich eines Wettbewerbs ein Etikett für einen besonderen Wein entworfen.

 Winzer Gerrit Walter (rechts), Weinhändler Marvin Schwarz und Etikett-Gestalterin Sophie Lessure mit ihrem Entwurf.

Winzer Gerrit Walter (rechts), Weinhändler Marvin Schwarz und Etikett-Gestalterin Sophie Lessure mit ihrem Entwurf.

Foto: Sebastian Dingler

Das Auge trinkt mit – diesem Motto folgen schon lange viele Winzer. Also kommt es nicht nur darauf an, welch feiner Tropfen sich in der Flasche befindet, sondern auch darauf, inwieweit das Etikett neugierig auf den Inhalt macht. Moselwein-Winzer Gerrit Walter und Weinhändler Marvin Schwarz, die schon lange zusammenarbeiten, hatten im vergangenen Jahr eine ganz besondere Idee zum Thema Wein-Design: Wie wäre es denn, mal einen besonders feinen Wein mit einem ganz besonders gestalteten Etikett zu versehen? Und warum daraus nicht einen Wettbewerb für Studenten an der Hochschule für Bildende Kunst (HBK) machen?

Gesagt, getan, eine Ausschreibung wurde gemacht und eine Jury gebildet aus Walter, Schwarz, Roland Augustin vom Saarlandmuseum und dem Wein-Influencer Jan Eric Eissmann. Es gewann dann ein Design der Studentin Sophie Lessure, die gerade ihren Master an der HBK macht. Dieses wurde mit dem Wein, einem Weißburgunder, nun der Öffentlichkeit präsentiert. Die passende Örtlichkeit besitzt Schwarz, der seinen Handel nach seinem zweiten Vornamen „Weine Balthasar“ genannt hat. Sein Weinlager verfügt in der Mainzer Straße 37 über einen netten Hinterhof, in dem er häufig auch Verköstigungen macht.

Lessure erzählte, wie sie recht spontan das Etikett entworfen hatte. „Ich habe die Ausschreibung erst am Tag vor der Abgabe gesehen. Ich dachte, ich wäre ja blöd, wenn ich nicht mitmachen würde.“ Das Design habe sie innerhalb von drei Stunden entworfen, erst mit dem Filzstift, dann mit der digitalen Nachbearbeitung namens Photoshop. Zu sehen sind ein Mann und eine Frau, die sich zuprosten. Während er auf einem zweischwänzigen Löwen reitet, hält sie eine Taube im Arm. Den Boden bildet eine Rose – sie soll neben dem Löwen den regionalen Bezug verdeutlichen. Den zweischwänzigen Löwen findet man nämlich links oben im Wappen des Saarlands, die Rose wiederum im Wappen von St. Johann. Die Taube sei ein Stadtvogel und komme immer in ihren Arbeiten vor, erklärt Lessure. „Ich wusste ja, dass der Wein im Sommer rauskommt. Im Etikett ist Fröhlichkeit drin und Leichtigkeit“, sagt die Noch-Studentin.

Was ist das nun für ein Weißwein, der zu 28 Euro die Flasche verkauft wird? Er stammt aus Briedel an der Mosel. Wie Gerrit Walter erklärte, liege das Weingebiet in einem schiefergeprägten Steilhang mit Quarzit im Unterboden. „Aufgrund des kargen Bodens müssen die Reben sehr tief wurzeln um nach Wasser zu suchen. Das macht eben den Wein sehr elegant, sehr mineralig, sehr filigran. Die Trauben kommen aus unserer besten Weißburgunder-Parzelle. Das sind unsere ältesten Reben, so um die 25 Jahre.“ Marvin Schwarz habe dann die Idee gehabt, dem Wein einen Barrique-Geschmack zu verpassen – also wurde ein Fass aus dem Burgund besorgt, in dem der Wein eingelagert wurde.

Das Ergebnis konnte sich zu Käsehäppchen und Salzgebäck schmecken lassen. Stammkunde Kai-Daniel Weil fasste es perfekt zusammen: „Es ist eine schöne Mischung aus Frucht, Eleganz und Mineralik. Das Holz ist angenehm eingebunden, leicht im Hintergrund, aber deutlich schmeckbar. Trotz des Holzeinsatzes und dieser Sonderabfüllung im Barrique ist es ein Wein, den man auch im Sommer bei diesen Temperaturen trinken kann.“

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