Forschung in Saarbrücker Schulgarten Gymnasiasten starten „Expedition Erdreich“

Saarbrücken · Am Schloss hat am Donnerstag ein spannender Versuch begonnen. In der Hauptrolle: zwölf Teebeutel.

 Enzo, Benjamin, Jakob und Ilja aus der 6a des Gymnasiums am Schloss (von links) vergruben sechs der zwölf Teebeutel im Schulgarten.

Enzo, Benjamin, Jakob und Ilja aus der 6a des Gymnasiums am Schloss (von links) vergruben sechs der zwölf Teebeutel im Schulgarten.

Foto: Heiko Lehmann

Die Schüler der 6a des Gymnasiums am Schloss haben am Donnerstag zwölf Teebeutel im Schulgarten vergraben. Hört sich unspektakulär an, ist es aber nicht. „Es ist eine richtig coole Sache. Tausende in ganz Deutschland arbeiten gemeinsam an einem Forschungsprojekt, und wir sind ein Teil davon. Das ist schon toll“, sagt Jakob aus der sechsten Klasse. Die „Expedition Erdreich“ geht zurück auf das Bundesforschungsministerium und die gemeinnützige Organisation „Wissenschaft im Dialog“ (WiD). Wissenschaftlich begleitet wird das Ganze vom BonaRes-Zentrum für Bodenforschung und vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Deutschlandweit machen 4500 Teams mit. Darunter sind 300 Schulen. Aus dem Regionalverband nehmen Teams aus Saarbrücken, Kleinblittersdorf, Heusweiler, Püttlingen, Riegelsberg, Fischbach und Völklingen teil. Darum geht’s: Alle Teams bekommen sechs Beutel grünen Tee und sechs Beutel Rooibos-Tee. „Wir haben zunächst die Merkmale der Standorte aufgeschrieben und die Bodenbeschaffenheit beschrieben. Dann haben wir Fotos gemacht, die Teebeutel  einzeln gewogen und alles notiert“, sagt Alessia aus der 6a. Ihre Lehrerin Kristina König hat das Projekt ins Gymnasium am Schloss geholt. „Es ist etwas Handfestes, etwas zum Erleben und wissenschaftlich sehr wertvoll. Wie man sieht, macht es allen großen Spaß.“ Nach etwa 30 Minuten Vorbereitung kamen die Teebeutel in zwei Löcher an unterschiedlichen Standorten in die Erde. Je drei Grüntee- und drei Rooibosbeutel in ein Loch. In drei Monaten werden die Teebeutel ausgegraben und gewogen. Wozu, erklärt das Forschungsministerium: Mit der ,Tea-Bag-Index-Methode’, einem wissenschaftlich anerkannten Verfahren, lasse sich bestimmen, wie schnell Bodenorganismen Pflanzenreste abbauen. Aus der Differenz zwischen Start- und Endgewicht der Teebeutel lasse sich der Tea-Bag-Index (TBI) berechnen und damit die biologische Aktivität im Boden. Die jungen Leute aus der 6a sind gespannt auf die Ergebnisse. „Ich glaube, dass die Teebeutel nur noch die Hälfte wiegen“, sagt Charlotte. „Ich glaube sogar, dass sie drei Viertel ihres Gewichtes verlieren“, hält Ilja dagegen. Mal sehen, wer Recht hat.

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