37000 ausländische Mitbürger Grüne kritisieren Schließung der Ausländerbehörde in Saarbrücken

Saarbrücken · Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken reagieren mit Unverständnis auf die Schließung der Nebenstelle der Ausländerbehörde in Saarbrücken. Künftig müssten alle ausländer- und asylrechtlichen Themen am Standort Lebach bearbeitet werden, erklären die Grünen.

 Die Grünen kritisieren das Aus für die Nebenstelle der Ausländerbehörde in Saarbrücken.

Die Grünen kritisieren das Aus für die Nebenstelle der Ausländerbehörde in Saarbrücken.

Foto: BECKER&BREDEL/bub

Sie fordern vom Land eine Lösung, damit Saarbrücken wieder eine Nebenstelle der Behörde bekomme.

„In der Landeshauptstadt kommen Bürger aus den unterschiedlichsten Ländern zusammen. Laut aktueller Bevölkerungsstatistik leben in Saarbrücken rund 182 000 Menschen, darunter über 37 000 ausländische Mitbürger. Schon diese Zahlen belegen, dass die Nebenstelle der Ausländerbehörde in der Landeshauptstadt ihre Berechtigung hatte“, erklären die Grünen: „Hinzu kommt, dass wir Universitätsstadt sind. Alleine an der Saar-Uni sind im aktuellen Semester 3500 ausländische Studierende eingeschrieben – was einen Anteil von mehr als 20 Prozent aller Studierenden ausmacht.“

Durch die Schließung des Saarbrücker Standorts seien ausländische Mitbürger gezwungen, bei allen ausländer- oder asylrechtlichen Fragestellungen die zentrale Anlaufstelle in Lebach aufzusuchen. „Wir halten dies für unzumutbar – hier werden ohne Not unnötig lange Wege geschaffen. Zwar sehen wir uns pandemiebedingt zurzeit mit einer besonderen Situation konfrontiert, die Vor-Ort-Besuche unmöglich macht. Aber es muss auch an die Zeit nach Corona gedacht werden“, erklären die Fraktionsvorsitzenden der Grünen-Stadtratsfraktion, Yvonne Brück und Torsten Reif. Sie erwarten von der Landesregierung, in Abstimmung mit der Stadt zügig neue Räume zu suchen und Saarbrücken als neuen Nebenstandort der Ausländerbehörde zu etablieren.

„Fragestellungen wie die Digitalisierung müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Wir erwarten hier ein schnelles Handeln. Dies halten wir auch vor dem Hintergrund der Helmholtz-Ansiedlung sowie generell der Ansiedlung von Unternehmen, die zahlreiche Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Saarbrücken ziehen, für dringend geboten“, erklären Yvonne Brück und Torsten Reif in einer Pressemitteilung ihrer Partei. 

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