Zukunftsprojekte gibt es nicht zum NulltarifSolarkraftwerk für St. Nikolaus

Großrosseln. Großer Bahnhof für den Großrosseler Gemeinderat: Am Mittwochabend hatten sich so viele Zuhörer wie selten zuvor eingefunden im Sitzungssaal in der Großrosseler Bahnhofstraße 13. Kein Wunder, hatte das Gremium doch wichtige, den Alltag der Bürger berührende Themen auf der Tagesordnung, vom kommunalen Haushalt bis hin zu den Sportplätzen in den Ortsteilen

 Der Förderturm der einstigen Schachtanlage Merlebach-Nord in St. Nikolaus. Dort entsteht ein Solarkraftwerk. Foto: Döpke

Der Förderturm der einstigen Schachtanlage Merlebach-Nord in St. Nikolaus. Dort entsteht ein Solarkraftwerk. Foto: Döpke

Großrosseln. Großer Bahnhof für den Großrosseler Gemeinderat: Am Mittwochabend hatten sich so viele Zuhörer wie selten zuvor eingefunden im Sitzungssaal in der Großrosseler Bahnhofstraße 13. Kein Wunder, hatte das Gremium doch wichtige, den Alltag der Bürger berührende Themen auf der Tagesordnung, vom kommunalen Haushalt bis hin zu den Sportplätzen in den Ortsteilen. Und noch etwas war außergewöhnlich an dieser Sitzung: Zum letzten Mal kam der Rat in alter Besetzung zusammen; die nächste reguläre Sitzung des Kommunalparlaments wird es erst nach den Wahlen am 7. Juni geben. Keine Routine also. Was auch für den Verlauf der Sitzung galt - sie war spannend; es wurde lebhaft, kontrovers, zum Teil sogar scharf diskutiert. Und selbst Weltpolitisches blitzte auf: Bürgermeister Peter Duchene begann seine Haushalts-Rede mit einem Blick auf die globale Wirtschaftskrise. Sie werde, so sagte er, "nachgelagert", also mit leichter Zeitverzögerung, nach Banken und Produktionsbetrieben auch die Kommunen erreichen. Für Großrosseln heißt das: Die Schulden steigen. Und zwar auf insgesamt knapp 16 Millionen Euro. Im Verlauf des Jahres 2009 erwartet Großrosseln Ausgaben von knapp 14,3 Millionen Euro, denen Einnahmen von nur rund 12,6 Millionen Euro gegenüberstehen; der jahresbezogene Fehlbetrag beläuft sich auf rund 1,7 Millionen Euro. Dennoch, so Duchene, gelte der Haushalt als ausgeglichen. Was an der "Doppik" liegt, der "doppelten Buchführung in Konten", der der Rosseler Haushalt 2009 erstmals folgt: Dieses kaufmännische Rechnungssystem bezieht auch Rücklagen und durch Investitionen neu geschaffene Werte in die Haushalts-Kalkulation ein. Und so gesehen, gewinnt die Gemeinde Aktivposten hinzu, wenn sie - wie für 2009 vorgesehen - Geld investiert in die Sanierung ihrer Schulen, Kindergärten, Hallen und Kanäle. Zukunfts-Projekte wie diese, so sagte es Gerhard Haschke, Vorsitzender der CDU-Mehrheitsfraktion, seien nun mal nicht zum Nulltarif zu haben. Ähnlich argumentierten auch SPD-Fraktionschef Jörg Dreistadt und Ralf Hektor von den Freien Wählern - einstimmig verabschiedete der Rat die von der Verwaltung vorgelegte Haushaltssatzung. > Weiterer Bericht folgt. Großrosseln/ St. Nikolaus. Es geht jetzt weiter mit der geplanten Neunutzung einer einstigen Bergbau-Fläche in St. Nikolaus. Am Schacht Merlebach-Nord - bis 2003 Nebenschachtanlage der lothringischen Grube Freyming-Merlebach - soll ein Solarkraftwerk entstehen. Investor dafür ist die - derzeit noch in Gründung befindliche - Firma Solarkraftwerk St. Nikolaus GmbH, eine Tochter von Saar-Ferngas. Einstimmig beschloss der Großrosseler Gemeinderat am Mittwoch die dafür nötigen Bebauungsplan-Änderungen. Ursprünglich wollte die Firma Natenco das Projekt realisieren. Dies, so berichtete Ralf Hektor von den Freien Wählern, sei jedoch an Finanzierungsfragen gescheitert. Banken hätten - Folge der Wirtschaftskrise - dem Investor einen Eigenkapital-Anteil von 30 Prozent abverlangt statt, wie üblich zehn Prozent. Daraufhin habe Natenco das Projekt in St. Nikolaus aufgeben müssen. Eigentümerin des Geländes und der denkmalgeschützten Gruben-Bauten am Schacht Merlebach-Nord ist die Naturlandstiftung. dd

Auf einen BlickDie Abwassergebühren bleiben konstant bei 2,77 Euro pro Kubikmeter, obwohl in der "Sonderrechnung Abwasser" durch Kanalsanierungen die Kosten gestiegen sind: Das hat der Großrosseler Gemeinderat einstimmig beschlossen. Aber 2010 müssen die Bürger mit einer Erhöhung rechnen. Die Sportplätze in Emmersweiler, Dorf im Warndt und Naßweiler sollen ab 2010 zu Rasenplätzen umgebaut werden: Das hat der Rat mit 14 Ja- gegen neun Nein-Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen. dd

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