Wutzen-Experte nimmt Abschied

Karlsbrunn. "Wild-Sau! Wild-Sau! Wild-Sau!", schallte es am Mittwochabend dreifach kräftig durchs Karlsbrunner Sportheim Wiesental. Mit seinem traditionellen Schlachtruf verabschiedete der Förderkreis SV Karlsbrunn Jürgen Kern, den langjährigen Chefkoch des Wildsaufestes

 Jetzt ist Jürgen Kern (Mitte) nicht mehr Chefkoch, sondern Ehrenmitglied - Albrecht Wagner (links) und Marion Uhl überreichen die Insignien. Foto: Jenal

Jetzt ist Jürgen Kern (Mitte) nicht mehr Chefkoch, sondern Ehrenmitglied - Albrecht Wagner (links) und Marion Uhl überreichen die Insignien. Foto: Jenal

Karlsbrunn. "Wild-Sau! Wild-Sau! Wild-Sau!", schallte es am Mittwochabend dreifach kräftig durchs Karlsbrunner Sportheim Wiesental. Mit seinem traditionellen Schlachtruf verabschiedete der Förderkreis SV Karlsbrunn Jürgen Kern, den langjährigen Chefkoch des Wildsaufestes. "Er hat sich nie geschont und dem Fest ein Gesicht gegeben", lobte Vereinspräsident Albrecht Wagner die Verdienste des 67-Jährigen. Ein Vierteljahrhundert prägte der Mann mit der weißen Kochmütze das Bild der Freiluftfete. Ob schweißtreibender Sonnenschein oder nasskaltes Sauwetter - der Chefkoch hielt die Stellung und verpasste aus beruflichen Gründen nur ein einziges Fest. Jäger Kern schoss die Schwarzkittel im Warndtwald, er legte sie ein, briet sie über dem offenen Feuer und schnitt die Portionen. Insgesamt 300 Wildsäue wurden unter seiner Regie zubereitet. Die Marinade, in der die Tiere acht Tage ruhten, wurde immer wieder verfeinert. Zuletzt im vorigen Jahr: Kern besuchte Kollegen in der Toskana und holte sich bei den italienischen Wildschweinexperten wertvolle Tipps. "Das Rezept wird weiter geheim gehalten", versichert der scheidende Chefkoch schmunzelnd. Nein, auch einzelne Zutaten will er der Öffentlichkeit nicht verraten.Aus gesundheitlichen Gründen verabschiedet sich der pensionierte Bauleiter jetzt aus der "heißen Abteilung" des Wildsaufestes und reicht das Zepter an Sascha Eisenbarth weiter. Der Nachfolger schaute Kern bereits drei Jahre über die Schulter und tritt mit einem eigenen Rezept an. Ob die Wutzen noch genauso lecker schmecken? "Ich lasse mich überraschen", sagt Kern. Den Wildsaubraten wird er natürlich auch als Gast probieren. "Die Zeit war wunderbar, ich möchte keine Minute missen", blickt Kern nach 25 Jahren zufrieden zurück. In Zukunft wird er nur noch zu Hause den Kochlöffel schwingen. Auf seiner privaten Speisekarte stehen Wildgerichte ebenfalls hoch im Kurs. Als Dank für seine Verdienste wurde Kern, der auch sein Vorstandsamt niederlegte, zum Ehrenmitglied des Förderkreises ernannt.

Auf einen BlickAm 6. und 7. Juni laden der Förderkreis SV Karlsbrunn und der Förderverein Karlsbrunn zum 32. Wildsaufest ein. Samstags öffnet der Biergarten um 16 Uhr. Nach der Begrüßung durch das Jagdhornbläsercorps Überherrn und dem offiziellen Fassanstich werden um 18.30 Uhr die ersten Wildsäue serviert. Ab 21 Uhr legt DJ Power Music im Festzelt Tanzmusik auf. Am Sonntag, dem traditionellen Familien- und Jugendtag, beginnt das bunte Treiben um zehn Uhr. Die Kapelle Edelweiß und Entertainer Horst Irsch sorgen für Unterhaltung. Nachmittags können die jungen Besucher mit dem Pony durchs Wiesental reiten. Auch ein Schminkstudio, Gesichtermalen und Kinderspiele gehören zum Angebot. tan

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