Wo alle Generationen ihren Spaß haben
Großrosseln/Petite Rosselle · Schon lange sind Großrosseln und Petite Rosselle Partner. Und seit 34 Jahren organisieren Vereine aus beiden Orten das grenzüberschreitende Rosseler Dorffest. Mindestens 20 000 Besucher erwarteten sie dazu am Wochenende.
Ein großes, grenzüberschreitendes Spektakel erlebten die Großrosseler am Wochenende. Bereits zum 34. Mal feierte man das Dorffest - selbstverständlich grenzüberschreitend, denn die Festmeile ging nahtlos in Petite Rosselle weiter. Und so erlebten die Besucher musikalische Einlagen und Gespräche in deutscher und französischer Sprache und gute Stimmung bei angenehmen Temperaturen.
Munter ging das Partytreiben von der Bahnhofstraße über die Rosselbrücke bis zum Kreisel in der Nachbarstadt hin und her. "Wir erwarten über beide Tage verteilt wieder etwa 20 000 Besucher", sagte Norbert Herth vom Veranstalter, der Arbeitsgemeinschaft Vereine Großrosseln (AVG). Gemeinsam mit Markus Feld und Roland Obringer vom Office Municipal des Sports et de la Culture de Petite Rosselle (OMSC) war er maßgeblich an der Organisation beteiligt.
Kulinarische Genüsse satt
Sehr zufrieden zeigte er sich am Samstagabend mit dem Zuspruch. Bereits zum Fassanstich am Nachmittag seien mehr als 500 Besucher auf der Rosselbrücke gewesen, die den Grußworten der Bürgermeister aus Großrosseln und Forbach und weiterer politischer Vertreter aus Petite Rosselle zuhören. Auch erlebten sie, wie der - deutsche - Musikverein Rheingold und die Garden des Großrosseler Karnevalsvereins Doll Doll der - französischen - Batterie Fanfare und den Majorettes entgegen kamen. Zwölf Vereine und einige Geschäftsleute beteiligten sich auf deutscher Seite an der Organisation.
Über das Fehlen kulinarischer Genüsse konnte sich gewiss niemand beklagen. Zwischen Bier und Crémant gab es auf beiden Seiten zum Beispiel Rostwürste, hier klassisch auf Brötchen, dort nicht minder klassisch auf Baguette. Auch mit Flammkuchen vom Behindertensportclub, Feuerspießen vom Formel-1-Club, Wirsing- und Kohlrouladen, Froschschenkeln oder Kebab konnte man den Hunger stillen. An mehreren Cocktail- und Bier-Ständen bildeten sich ebenfalls lange Schlangen.
Der deutsch-französischen Freundschaft fügte der Musikverein Rheingold eine weitere Dimension hinzu. Denn der Verein hatte seinen Stand am Anfang der Bahnhofstraße unter die irische Flagge gestellt. Guinness, Kilkenny und grün gefärbtes Amer-Bier warteten hier auf die Besucher. "Ich bin großer Irland-Fan", klärte Vorstandsmitglied Julia Wiesen lachend auf, "wenn man dort in einen Pub reinkommt, herrscht gleich eine freundschaftliche Atmosphäre." Die wolle man auf das Dorffest übertragen.
Gesang in zwei Sprachen
Musikalisch blieben keine Wünsche offen. Abends sorgte auf der Hauptbühne in Großrosseln das Quintett Beautiful Scream für Stimmung. In Petite Rosselle tanzten die Besucher zu Klängen des Party-Duos Jacky Melody, die sich zweisprachig gaben. Gute Laune stifteten zum Beispiel ihre Interpretationen von "La femme libérée" oder "Tulpen aus Amsterdam". Disco-Klänge gab es beim Formel-1-Club, der mit Songs unter anderem von Cro einheizte, und beim KV Doll Doll, wo DJ Steve auflegte. Sonntags gab es noch Blasmusik vom MV Rheingold, und die Saarländer Spitzbuben waren ebenfalls unterwegs.
Die jüngsten Besucher konnten sich schminken lassen, am Glücksrad drehen oder sich auf französischer Seite in einem kunterbunten Labyrinth voller Walzen und Hindernisse austoben. Optische Raffinessen steuerten die Mitglieder des Photo Camera Clubs "L'Objectif" bei: Sie stellten unter anderem Porträts, Naturaufnahmen und sehr gelungene Sportaufnahmen aus. Gegen einen geringen Obolus konnte man sich dort ablichten lassen.
Keine Frage: Das Großroseler Dorffest zeigte sich wieder als gelungenes Fest für die ganze Familie.