Wenn Musiker die Anarchie proben

Karlsbrunn · Ricardo Angel-Peters, Klarinettist und Saxofonist aus Karlsbrunn, hatte am Sonntag zum Konzert in seinen privaten Gasthaus-Saal geladen. Es wurde ein amüsanter Nachmittag mit allerlei Scherzen um Peter Maffay.

 Wirkt ein bisschen, als säßen sie im häuslichen Wohnzimmer: Werner Fünffrock, Franz Raab und Ricardo Angel-Peters (von links) musizieren in Angel-Peters privatem Konzertsaal im ehemaligen Gasthaus in Karlsbrunn. Foto: Andreas Lang

Wirkt ein bisschen, als säßen sie im häuslichen Wohnzimmer: Werner Fünffrock, Franz Raab und Ricardo Angel-Peters (von links) musizieren in Angel-Peters privatem Konzertsaal im ehemaligen Gasthaus in Karlsbrunn. Foto: Andreas Lang

Foto: Andreas Lang

Sobald er seine Sprechstimme nach Peter Maffay klingen lässt, ist Ricardo Angel-Peters in seinem Element. Dann hat er Musikerkollegen und Publikum in seinen privaten Konzertsaal im ehemaligen Gasthaus am Karlsbrunner Hüttenplatz eingeladen. So wie am Sonntag mit Sänger Werner Fünffrock und dem Angel-Peters-Stammgitarristen Franz Raab an seiner Seite und etwa 20 Gästen.

Warten auf Maffay-Musik

Musik von Maffay gibt es zunächst allerdings nicht. Vielmehr darf Fünffrock, sonst bekannt als Frontmann der Rockband Ghost riders, eine Kostprobe seines vom Gastgeber mit Maffay-Stimme gepriesenen "glockenhellen" Gesangs geben. "Somewhere Over the Rainbow", singt er in der moderneren Ukulelen-Fassung, Raab spielt die viersaitige Mini-Gitarre dazu, Angel-Peters steuert mit seiner Conga Perkussion bei.

Spontane Programm-Folge

Dann kommt die Technik ins Spiel: Ein elektronischer Helfer, den Fünffrock bedient, übernimmt die Aufgaben der Rhythmusgruppe. So klingt der Beatles-Klassiker "All My Loving" richtig beschwingt, Angel-Peters bereichert Fünffrocks Gesang mit einer zweiten Stimme. Und bei "Ain't No Sunshine" erklingt erstmals an diesem Nachmittag eins der Saxofone des Hausherrn.

Langsam schleicht sich Musiker-Anarchie ein. Nach Stings "Fields of gold" wollen sich Raab und Fünffrock offenbar nicht mehr an die vereinbarte Programm-Reihenfolge halten. Während Angel-Peters weiter in Maffay-Manier moderiert, diskutieren seine beiden Kollegen über den weiteren Verlauf des Konzerts. "Maffay" beginnt zu motzen - das kommt als Gag an, und das Publikum lacht.

"Jetzt kommt ein spanisches Solo", weiht Gitarrist Raab die Zuhörer ein und spielt einen feurigen Alleingang. Anschließend ist der Programm-Wirrwarr perfekt, Moderator Angel-Peters ist auf Hinweise seiner Mitmusiker angewiesen. Der guten Stimmung tut das keinen Abbruch. "Quanta la mera" wird instrumental gespielt - bis auf den Refrain, den singen Musiker und Publikum gemeinsam. Beim Swing-Klassiker "In the Mood" ist natürlich der Gastgeber mit dem Saxofon Solist. Zwischen den Titeln spitzt sich das Gewitzel um Maffay zu: "Ich stamme aus Muränien", lässt Angel-Peters den Star sagen, weitere Scherze gelten der "Wanderwarze" und Maffays geringer Körpergröße. Riesengroß aber sind die Hits des Stars - eine Kostprobe gibt es dann auch in Karlsbrunn : Angel-Peters singt "Halleluja" von der aktuellen Maffay-CD.

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