Wenn man mal einen Vogel hat...

St. Nikolaus. Normalerweise wird hier geturnt und gespielt. Kinderlärm oder die Stimme des etwas lauter werdenden Lehrers sind die einzigen Geräusche, die man gewöhnlich aus der Turnhalle der Grundschule in St. Nikolaus hört. Doch am vergangenen Wochenende herrschte hier Ausnahmezustand: Die 29. Vogelvergleichsausstellung des Vogelzuchtvereins Warndt-St. Nikolaus e.V

 Guido Schuler aus Großrosseln hatte den schönsten Wellensittich bei der Vogelschau in St. Nikolaus - die Jury erkannte dem grün gefiederten Tier den ersten Preis zu. Foto: Jenal

Guido Schuler aus Großrosseln hatte den schönsten Wellensittich bei der Vogelschau in St. Nikolaus - die Jury erkannte dem grün gefiederten Tier den ersten Preis zu. Foto: Jenal

St. Nikolaus. Normalerweise wird hier geturnt und gespielt. Kinderlärm oder die Stimme des etwas lauter werdenden Lehrers sind die einzigen Geräusche, die man gewöhnlich aus der Turnhalle der Grundschule in St. Nikolaus hört. Doch am vergangenen Wochenende herrschte hier Ausnahmezustand: Die 29. Vogelvergleichsausstellung des Vogelzuchtvereins Warndt-St. Nikolaus e.V. stand auf dem Programm. 32 Aussteller aus ganz Deutschland präsentierten ihre Vögel. "Ein Vogelzüchter reiste sogar extra aus Bayern an", berichtete der Vorsitzende des Vogelzuchtvereins Warndt-St. Nikolaus, Berndt Kohler, stolz. Bereits am Freitagabend bezogen die Vögel ihr Quartier in der Turnhalle, wie es Kohler liebevoll beschreibt. Das Quartier bestand hierbei für jeden Vogel aus einem kleinen Käfig, in dem natürlich auch für Sitzgelegenheiten (Holzstangen), Futter und Trinkwasser gesorgt war. "Die Vögel müssen schon vor der Ausstellung an die Käfige gewöhnt werden, da sie ja von zu Hause aus alle an große Volieren gewohnt sind", erklärt Kohler. Zu diesem Zweck werden sie immer ein, zwei Stunden am Tag in einen solchen Käfig gesetzt. Doch wieso müssen die Vögel überhaupt alle in einheitlichen Käfigen sein? Kohlers Antwort: "Die Preisrichter sollen nicht schon im Vorfeld durch die unterschiedliche Käfiggröße beeinflusst werden. So können sie sich ganz auf den Vogel konzentrieren."350 Vögel in den drei Kategorien Wellensittiche, Großsittiche und exotische Prachtfinken wurden in St. Nikolaus ausgestellt. Bewertet wurden die Vögel nach festen Standards, je nach Vogelart. In diesem Standard ist genau festgelegt, wie eine Vogelart im Idealfall auszusehen hat. Das Tier, das dem Ideal am nächsten kommt, gewinnt den ersten Preis. In der Kategorie bester Wellensittich überzeugte Guido Schuler aus Großrosseln. Den Preis für den besten Prachtfink gewann Ernst Pecina aus Beckingen. Roman Rippberger aus Blieskastel hatte den schönsten Großsittich. Da das Vogelzüchten auch mit vielen Kosten verbunden ist, sind die Züchterzahlen in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Die Züchter aus dem Warndt haben sich deshalb noch ein besonderes Highlight einfallen lassen: die Piepmatzbörse. Hier konnten alle Züchter ihre Jungtiere verkaufen. "Der Preis ist zwar etwas höher als in der Zoohandlung. Man weiß jedoch, woher die Tiere kommen, und kann bei Problemen immer die Züchter um Rat fragen", so Berndt Kohler. "Und vielleicht kann man auf diesem Weg ja auch den ein oder anderen neuen Züchter dazu gewinnen. Denn wenn man erst einmal einen Vogel hat, ist es bis zu dem zweiten gar nicht mehr so weit", fügt er mit einem Schmunzeln hinzu.

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