Wenn bayerischer Urlaut den Warndt-Wald durchdringt

Karlsbrunn · Die Völklingerin Ilka Sauer, Musiktherapeutin und Jodel-Fachfrau, ist stets für schräge Aktionen gut. Zusammen mit ihrer Kollegin Cosima Dorn hatte sie am Samstag zur Jodelwanderung durch den Warndtwald eingeladen – die Teilnehmer, elf Frauen und ein Mann, waren begeistert.

 Vor dem Start im Hof des Karlsbrunner Jagdschlosses: Cosima Dorn und Ilka Sauer (vorn, von links) zeigen ihrer Wandergruppe Aufwärmübungen – fürs Jodeln wie fürs Wandern. Foto: Spieldenner

Vor dem Start im Hof des Karlsbrunner Jagdschlosses: Cosima Dorn und Ilka Sauer (vorn, von links) zeigen ihrer Wandergruppe Aufwärmübungen – fürs Jodeln wie fürs Wandern. Foto: Spieldenner

Foto: Spieldenner

"Erst mal a zünft'ges Servus!" Maria, eigentlich die Völklinger Musiktherapeutin Ilka Sauer, strahlt in die Runde. "Servus!", tönt es klangvoll zurück von den zwölf Anwärtern auf das kleine Jodel-Diplom. Bevor es jedoch auf die große Jodelwanderung geht, sind noch einige Vorbereitungen nötig. "Denkt dran, wir müssen alles lockern und warmmachen, bevor wir den Warndt-Wald erklimmen können", erinnert Ilka Sauer und bittet die Teilnehmerinnen und den einzigen Teilnehmer, sich im Kreis aufzustellen. Zusammen mit ihrer Kollegin "Gundi", im normalen Leben Cosima Dorn, zeigt sie, wie man sich durch Atemübungen, Dehnen und Strecken bereit macht, fürs Jodeln so gut wie fürs Wandern.

Ehe die Gruppe dann aber loswandern kann, gibt es schon die erste Lektion im Jodeln: Julio, Mistkäfer in Bayern, muss aus einem Kuhfladen hervorgejodelt werden, mit einem tiefen und langgezogenen "Juuuuuulioooooooooo". Seine beiden Schnaken-Freundinnen Dü und Rü werden mit einem hellen "Düüüüüü" und "Rüüüüü" herbeigejodelt. Mit Hilfe dieser kleinen Geschichte gelingt es denn auch allen Teilnehmern, den Begrüßungsjodler perfekt vom Karlsbrunner Schloss aus erschallen zu lassen.

Mit viel Spaß und Gaudi, aber auch mit dem nötigen Hintergrundwissen zur jodeligen Sache führen "Maria und Gundi" die Truppe im Laufe der Wanderung zu verschiedenen Stationen, an denen jeweils Jodellieder und andere Jodelübungen auf dem Programm stehen. Die Stimmung ist heiter wie das Wetter, alle Teilnehmer, auch die Profi-Jodlerinnen, sind gut gelaunt. "Man kann abschalten, muss sich richtig auf das Jodeln konzentrieren", sagt Elke Michaely. Vorgestellt habe sie es sich anders, ist aber dennoch begeistert. So auch Astrid Hecker: "Es ist echt super, das muss man einfach mal mitmachen!"

Das Ziel des Tages ist klar: Nach der Wanderung, auf der viel geübt, Quatsch gemacht, aber auch ernsthaft gejodelt wird, kehrt man im St. Nikolauser Blockhaus ein, wo sich die Mitwanderer zum Abschluss der Jodelprüfung unterziehen. Natürlich bestehen alle mit Bravour ihr Kleines Jodeldiplom. Zur Feier des Tages wird noch bis in die Abendstunden bei gemütlichem Beisammensein weitergejodelt.

Ein besonderes Schmankerl: Die Jodelgruppe um Maria und Gundi war so begeistert von der Wanderung, dass sich alle geschlossen angemeldet haben, um auch das Große Jodeldiplom abzulegen.

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