Polizeistatistik Weniger Einbrüche – Raser bleiben Problem

Großrosseln · Ruf nach verstärkten Geschwindigkeitskontrollen: Was die Polizeistatistik zum Verlauf des Jahres 2016 in Großrosseln sagt.

 Auto und Gartenmauer in Trümmern: Die Lothringer Straße in Emmersweiler kurz nach einem spektakulären Unfall im Oktober 2016. Damals war ein Mann gegen eine Gehwegkante gefahren und hatte dann die Kontrolle über sein Auto verloren. Er wurde schwer dabei verletzt. Archivfoto: Rolf Ruppenthal

Auto und Gartenmauer in Trümmern: Die Lothringer Straße in Emmersweiler kurz nach einem spektakulären Unfall im Oktober 2016. Damals war ein Mann gegen eine Gehwegkante gefahren und hatte dann die Kontrolle über sein Auto verloren. Er wurde schwer dabei verletzt. Archivfoto: Rolf Ruppenthal

Beamte der Polizeiinspektion Völklingen haben im Großrosseler Gemeinderat die Kriminalstatistik des Jahres 2016 erläutert. Das Resümee nahm Polizeichef Michael Zapp bereits zu Beginn vorweg. "Sie leben ziemlich sicher hier in Großrosseln", betonte der Erste Polizeihauptkommissar.

Kriminaldienst-Leiterin Susanne Hell präsentierte die Zahlen. 2016 wurden in der Warndt-Gemeinde 402 Straftaten registriert, fünf mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote stieg von 41,6 auf 51,5 Prozent. Die Straßenkriminalität, etwa Handtaschenraub und Taschendiebstahl, war rückläufig: 2016 gab es 71 Fälle, im Jahr zuvor waren es noch 93. Auch die Gewaltkriminalität ist 2016 gesunken: Von den 24 Fällen hat die Polizei 15 aufgeklärt. Im Jahr 2015 wurden 20 der 34 Fälle gelöst. 14 Wohnungseinbrüche meldeten die Bürger 2016, im Vorjahr waren es noch 32.

Jörg Hiry, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion, hatte auch die Statistiken zum Verkehr mitgebracht. 2016 gab es auf Großrosselns Straßen 205 Unfälle, zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Bilanz: Ein Toter, zwei Schwerverletzte, 28 Leichtverletzte. In 19,5 Prozent der Fälle führten Fehler beim Abbiegen oder Wenden zu Unfällen. Die Geschwindigkeit war in 3,4 Prozent Ursache.

Nach der Präsentation diskutierte der Rat über die Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs in Großrosseln.

"In den Durchgangsstraßen wird zu schnell gefahren", sagte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD). Die Bürger fühlten sich durch Raser bedroht. Seit Ende Juli 2016 habe die Polizei insgesamt 45 Verkehrskontrollen in den Hauptstraßen durchgeführt. Das Ergebnis: 807 Verwarnungen, 85 Anzeigen und 16 Fahrverbote. Statt baulicher Veränderungen an den Straßen, erläuterte Dreistadt, würden die Verkehrsexperten Geschwindigkeitskontrollen empfehlen. Stationäre Blitzer seien dabei in Großrosseln weniger sinnvoll. Da die Strecken immer wieder von denselben Personen gefahren würden, trete schnell ein Gewöhnungseffekt ein. An den Kontrollstellen wird dann langsam gefahren, davor und dahinter wieder aufs Gas gedrückt. "Ich halte mehr von mobilen Geräten", betonte Dreistadt.

Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zur Verkehrsüberwachung zu erstellen. Neben der Anschaffung eines eigenen Blitzers soll dabei auch die Möglichkeit der interkommunalen Zusammenarbeit geprüft werden. Womöglich können Geräte anderer Gemeinden auch in Großrosseln eingesetzt werden. Nach Völklingen hat man bereits die Fühler ausgestreckt, die Rückmeldung war allerdings ernüchternd. "Das Interesse hält sich sehr in Grenzen", sagte Dreistadt mit Blick auf den Nachbarn. "Aus Sicht der Verwaltung böte die Zusammenarbeit mit Schwalbach derzeit die am schnellsten zu verwirklichende Möglichkeit der Verkehrsüberwachung", heißt es in der Sitzungsvorlage.

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