Was tun, wenn die Schule geht?

Großrosseln · Die Schließung der Robert-Schuman-Schule – inzwischen von der Regionalversammlung beschlossen – war am Donnerstagabend Thema im Großrosseler Gemeinderat. Die Kommune müsse etwas tun, um für die Bürger attraktiv zu bleiben, forderten Kommunalpolitiker.

 Wird schon nächstes Jahr keine Fünftklässler mehr aufnehmen: Die Robert-Schuman-Schule in Großrosseln. Foto: Jenal

Wird schon nächstes Jahr keine Fünftklässler mehr aufnehmen: Die Robert-Schuman-Schule in Großrosseln. Foto: Jenal

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 Neuer Unterrichtsort für Rosseler Kinder: Die Gemeinschaftsschule Ludweiler. Dort muss der Regionalverband als Schulträger allerdings erst einmal anbauen. Foto: Jenal

Neuer Unterrichtsort für Rosseler Kinder: Die Gemeinschaftsschule Ludweiler. Dort muss der Regionalverband als Schulträger allerdings erst einmal anbauen. Foto: Jenal

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Ein einziger Tagesordnungspunkt wurde am Donnerstagabend im Gemeinderat Großrosseln debattiert: die "Schulsituation". Die rund 60 Schüler , Lehrer und Eltern, die die öffentliche Sitzung besuchten, wussten, worum es geht: um die geplante Schließung der Rosseler Robert-Schuman-Schule. Deren Schüler sollen künftig in Ludweiler an der Graf-Ludwig-Gemeinschaftsschule unterrichtet werden. Auf Plakaten formulierten die Zuhörer ihren Protest. "Ludweiler? Nein, danke. Wir haben uns bewusst für Großrosseln entschieden", stand auf einem der Spruchbänder.

Der Gemeinderat kann die Schließung nicht verhindern. Die Entscheidung, erläuterte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ), treffe der Regionalverband. Und der hatte kurz zuvor Fakten geschaffen. Am Nachmittag beschloss die Regionalversammlung, dass die Robert-Schuman-Schule mit der Gemeinschaftsschule Ludweiler zusammengelegt wird (wir berichteten bereits). 36 Mitglieder, berichtete der Verwaltungschef, stimmten dafür, acht waren dagegen.

Eindeutig wie das Votum der Versammlung waren auch die Statistiken, die Dreistadt in der Rosseltalhalle präsentierte. Einwohner-, Geburten- und Schülerzahlen sind in den vergangenen Jahren gesunken. 220 Schüler werden nach Dreistadts Angaben im Schuljahr 2014/15 noch an der Robert-Schuman-Schule unterrichtet. Und der Schwund geht wohl weiter. Im Schuljahr 2020/21, so seine Prognose, würden dort nur noch 115 Jungs und Mädchen die Schulbank drücken.

Das Schulordnungsgesetz fordert eine Zahl von 220 Schülern in den Klassen 5 bis 9. Da in Ludweiler ein Anbau nötig ist, zieht die Robert-Schuman-Schule schrittweise dorthin um. Bereits zum Schuljahr 2015/16 werden die Fünftklässler in Ludweiler eingeschult. Zu Beginn des kommenden Schuljahres wechseln auch die Klassen sechs und sieben, die jetzt noch am Standort Großrosseln unterrichtet werden, nach Ludweiler. Ein Jahr später folgen dann die älteren Schüler vom Standort Emmersweiler.

Einige Ratsmitglieder betonten, dass die Attraktivität der Gemeinde durch den Verlust der weiterführenden Schule sinke. Gemeinsam mit den Vereinen, so der Tenor, müsse man sich um interessante Angebote kümmern. Gestritten wurde über die Frage, wer wann über die Schließungspläne informiert wurde. Viele Reaktionen aus dem Publikum gab es nicht. Als Dreistadt die Sitzung unterbrach, damit die Zuhörer mitdiskutieren konnten, meldete sich lediglich ein Junge zu Wort. "Was hält uns noch hier?", fragte der Schüler mit Blick auf die Schließung.

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