Neuaufbau in Fürstenhausen Was lange währt, wird endlich gut
FÜRSTENHAUSEN · Jahre mussten sie darauf warten. Jetzt haben die Fürstenhausener endlich eine „grüne Mitte“ im Ort. Bei der Einweihung gefiel sie sehr.
Einige Attraktionen werden gleich mal ausprobiert: Ein kleines Mädchen erfrischt sich an den Wasserfontänen, ein anderes Kind testet die Spielplatz-Schaukel, einige ältere Besucher hüpfen auf dem Trampolin. „Mit der Neuen Grünen Mitte erhält der Stadtteil Fürstenhausen eine identitätsstiftende, ortsbildprägende Anlage, die ganzjährig von allen Generationen genutzt werden kann, und die ihren Beitrag dazu leistet, dass es sich nach der Bergbauära wieder gut in Fürstenhausen leben, wohnen und arbeiten lässt“, erklärte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) am Mittwoch bei der Einweihung des Festplatzes und der umgebenden Parkanlage nach knapp einjähriger Bauzeit. Die neue Ortsmitte soll für Märkte, Feste oder Konzerte genutzt werden und sich zum zentralen Treff- und Kommunikationspunkt des 2300-Einwohner-Stadtteils entwickeln.
Über Jahre konnten mehrere Konzepte, Planungen und Einzelprojekte für den Bereich der erweiterten Ortsmitte aus den unterschiedlichsten Gründen nicht realisiert werden. Die 2014 beschlossene Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes Fürstenhausen bedeutete einen Neustart. Um eine zusammenhängende Planungsfläche nördlich der Saarbrücker Straße zu erhalten, wurden die größtenteils durch Abriss bergbaugeschädigter Gebäude freigelegten Grundstücke von der RAG erworben. Die Büros von Stadtplaner und Architekt Willi Latz (Püttlingen) sowie Landschaftsarchitekt Peter Glaser (Homburg) haben die Pläne ausgearbeitet.
Mit eingeflossen sind Anregungen eines runden Tisches mit Kommunalpolitikern und Vereinsvertretern aus dem Stadtteil. Die Anlage liegt zwischen der Saarbrücker Straße und dem Sportplatz. Rasenbänder durchziehen die befestigte Festplatz-Fläche. Bäume spenden Schatten. Wasserfontänen, die aus dem Boden sprudeln, sorgen im Sommer für Abkühlung. Die Besucher können im Park flanieren oder sich zu einer Partie Boule verabreden. Spiel- und Fitnessgeräte halten den Kreislauf in Schwung. Es ist vorgesehen, im Park- und Festplatzbereich einen öffentlichen WLAN-Zugang zu ermöglichen.
Der bei den Arbeiten angefallene Erdaushub wurde zu einem Hügel aufgeschüttet. Die schräge Ebene mit Sitzstufen begrenzt eine Seite des Festplatzes. Festgelegt sind auch zwei Baufelder. Finden sich Investoren, können auf den Flächen Wohnungen oder Läden entstehen. Die Parkanlage mit dem Dorfplatz kostet insgesamt 1,1 Millionen Euro. Zwei Drittel kommen aus dem Zuschuss-Topf des Stadtumbau-West-Programms, rund 366 000 Euro stemmt die Stadt selbst.
Zurzeit wird in einem zweiten Bauabschnitt noch ein Multifunktionsfeld errichtet. Das neue Clubheim des SV Fürstenhausen steht bereits, der Rasenplatz ist saniert. Und es gibt weitere Pläne für die Ortsmitte. Die Fläche auf der anderen Seite der Saarbrücker Straße, erläuterte Lorig, habe ein Investor von der RAG erworben. Er möchte dort Seniorenwohnen ermöglichen und Einkaufsmöglichkeiten schaffen. „Uns liegt ein erster Plan vor“, sagte der Verwaltungschef. Im nächsten Monat soll der zuständige Stadtratsausschuss informiert werden.
Genau genommen handelte es sich bei der Feierstunde nur um eine symbolische Eröffnung. Die Bürger müssen sich noch gedulden, die Absperrgitter bleiben zunächst stehen. Weitere Spiel- und Fitnessgeräte werden aufgestellt, und der Rasen braucht noch einige Tage Ruhe zum Wachsen. Vom 29. Juni bis zum 1. Juli wird die neue Ortsmitte dann mit dem Dorffest richtig eingeweiht.