SC Großrosseln fertigt SV Karlsbrunn ab Warndt-Derby ist eine eindeutige Sache

Großrosseln · Großrosseln hat im Lokalduell Karlsbrunn keine Chance gelassen. Der SC siegte mit 4:0 (2:0). Der SV wartet auf den ersten Saisonsieg.

Den Unterschied in der Tabelle konnte der Derby-Charakter nicht aufheben: Der SC Großrosseln ist am Samstag als Tabellendritter und Favorit in das Warndt-Duell gegen den SV Karlsbrunn gegangen – und seiner Rolle gegen den in dieser Saison noch sieglosen Nachbarn bei dem 4:0 (2:0)-Sieg gerecht geworden. Allerdings hat das Stadion Nachtweide schon mal glanzvollere Auftritte erlebt. „Da wird jetzt keiner sagen, das war eine Gala. Ich bin insgesamt nicht ganz zufrieden – aber jetzt ab mit euch aufs Dorffest“, verordnete SC-Trainer Alexander Stamm den Spielern nach dem vierten Saisonsieg im fünften Spiel dennoch einen Party-Abstecher.

Vor etwa 300 Zuschauern ergriff der SC Großrosseln von Beginn an die Initiative und kam durch Tony Bretterbauer, der von Tim Latz geschickt wurde, zur ersten großen Chance. Der Franzose hämmerte den Ball aber frei vor Karlsbrunns Schlussmann Sebastian Barth über dessen Tor (11. Minute). Der SV-Torwart musste bei Kopfbällen seines Ex-Kapitän Robert Gauer (14.), der die Karlsberunner im vergangenen März beim 0:2 in Großrosseln aufs Spielfeld geführt hatte, und von Bretterbauer (16.) nicht eingreifen. Danach war Barth beim Schuss von Yannik Strutt aber erstmals richtig gefordert (21.). Und er parierte einen Kopfball von Sebastian Spang (24.), ehe er gegen den Kopfball von Benny Groh machtlos war. Nach einer Flanke von Latz verlängerte Bretterbauer per Kopf  und der SC-Verteidiger nickte den Ball zur überfälligen Führung ein (29.).

Nach dem 1:0 schalteten die Gastgeber aber zurück und ließen den SV Karlsbrunn am Spiel teilhaben. Manuel Jäschke zielte bei der ersten Torannäherung der Gäste genau auf Jan Spenger (31.), der dann zwei Mal stark rettete: Thomas Pernet scheiterte nach einem Pass von Mike Karmann freistehend ebenso am SC-Torwart (38.) wie Adis Idrizovic, dessen Schuss Spenger an die Latte lenkte (40.).

„In der Phase haben wir zu viel zugelassen“, monierte Stamm. Doch seine Mannschaft berappelte sich: Nach einer Glanztat von Barth gegen Michael Burger wurde Letzterer kurz darauf vom SV-Torwart im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter versenkte Latz im Nachschuss, nachdem der Ball von der Latte über Barths Rücken zu ihm zurück gelangt war (45.).

Im zweiten Abschnitt machte Großrosseln per Doppelschlag alles klar: Der Ex-Karlsbrunner Strutt ließ seinen ehemaligen Spielertrainer Manuel Haag stehen und schoss den Ball per Schlenzer ins rechte Eck (58.) – das 3:0. Vier Minuten später köpfte Burger den Ball in den Lauf von Bretterbauer, der zum 4:0-Endstand traf (62.). „Der Gegner war ja ersatzgeschwächt, dafür hat Karlsbrunn es zum Teil ganz gut gemacht. Ich hoffe, dass der SV in der Liga bleibt. Und heute feiern wir zusammen auf dem Dorffest unsere Tabellenführung über Nacht“, wünschte Strutt dem Ex-Club viel Glück. Tags darauf rutschte Großrosseln auf Tabellenrang drei.

Das fehlte Karlsbrunn im Derby. Trotz guter Chancen wollte kein Tor gelingen. „Wir wussten, dass es mit unseren vielen Ausfällen schwer wird. Es war eine verdiente Niederlage, der Gegner war halt ein paar Prozent besser“, sagte Haag, dessen Elf Schlusslicht der Liga ist. Somit war die Rückkehr von Stefan Schäfer das einzig Erfreuliche aus SV-Sicht: Der 26-Jährige hatte im Januar letzten Jahres die Diagnose Blutkrebs gestellt bekommen. Im Warndt-Derby stand er nun erstmals wieder in der Startelf der Ersten. „Es ist ein tolles Gefühl, auch wenn das Ergebnis nicht so passt. Es ist schön, wieder mit den Kollegen auf dem Platz zu stehen. Nicht nur sie, der ganze Verein und viele andere haben mich toll unterstützt, das hat mir Kraft gegeben, um diese harte Zeit durchzustehen“, erklärte Schäfer.

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