Von Motoren bis Montan-Tradition

Völklingen/Großrosseln. Während viele Besucher des Warndt-Weekends ihr Auto noch in der Garage lassen und auf besseres Wetter warten, dröhnen vor der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle bereits die Motoren. Neben modernen Rennwagen starten bei der Rallye Warndt erstmals rund 30 Oldtimer. Ein alter Porsche und ein VW Käfer fahren vor

Völklingen/Großrosseln. Während viele Besucher des Warndt-Weekends ihr Auto noch in der Garage lassen und auf besseres Wetter warten, dröhnen vor der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle bereits die Motoren. Neben modernen Rennwagen starten bei der Rallye Warndt erstmals rund 30 Oldtimer. Ein alter Porsche und ein VW Käfer fahren vor. Ebenfalls vertreten: Opel und Ford mit betagten Kadett- und Escort-Modellen. Die Besitzer plaudern über die guten alten Zeiten und über den Ersatzteilemarkt. "Gestern Abend habe ich noch die Antriebswelle gewechselt und neue Fahrwerksfedern eingebaut", berichtet Peter Diller. Seinen Saab 96, Baujahr 1970, hat der Motorsportfan aus Kaiserslautern mit dem Hänger transportiert. Nein, er hatte keine Angst, dass das Schmuckstück auf der Hinfahrt schlapp macht. Aber während der Rallye kann doch einiges passieren. Der Regen schreckt die Oldtimer-Fahrer übrigens nicht: Auf rutschigem Untergrund machen die älteren Wagen oft eine bessere Figur als die hoch gezüchteten PS-Boliden mit ihren durchdrehenden Reifen.Fahrt per Bergbau-ZugWährend die Oldtimer kurz nach Mittag in den Warndt starten, trifft Leo Wiedenroth mit seiner Mutter auf dem Carreau Wendel ein. Als der Siebenjährige das Foto des schmucken Picasso-Zugs im Programmheft sah, gab's kein Halten. An den Gleisen erfahren die Gäste aus Saarlouis, dass die museale Eisenbahn, die einst Bergleute zu ihrer Arbeitsstätte transportierte, erst um halb drei Uhr startet. Aber kein Problem, kurzerhand wird der Besuch des Bergbaumuseums vorgezogen. Bevor die beiden die Welt unter Tage erkunden, erinnert Leo aber nochmals an den Zeitplan: "Nicht den Zug verpassen!"Nicht nur in Petite Rosselle wird die Montan-Tradition der Region lebendig. In Velsen erklären die Berg- und Hüttenleute aus Dorf im Warndt Besuchern die riesige Fördermaschine. Jürgen Hayo aus Großrosseln führt seine Familie selbst durch die Halle. Er hat einst in Velsen als Elektriker gearbeitet und hier seine erste Grubenfahrt gemacht. "Die großen Maschinen sind faszinierend", stellt Tochter Michaela Hayo beeindruckt fest.Ausstellung im Gruben-BadIm alten Verwaltungsgebäude präsentiert "Art 58", eine Gruppe ehemaliger Steiger, Arbeiten deutscher und französischer Künstler. Im Ingenieurbad, dem Zechensaal und der Lampenstube sind Bilder, Fotografien, Plastiken, Skulpturen und Collagen ausgestellt. Das alte Steigerbüro hat Volker Etgen aus Ludweiler für seine Installation in Szene gesetzt: Der Blick fällt auf das Acryl-Gemälde eines gekreuzigten Bergmanns. Für seine Arbeit hat er das letzte Hemd gegeben - nur Helm, Lampe, Lampengürtel und Unterhose sind ihm geblieben. Neben den erwachsenen Künstlern experimentieren auch die Kinder im Atelier der Völklinger Kunstschule Kassiopeia mit Farben, Formen und Strukturen.Nur einen Katzensprung entfernt haben Linda und Jonas Hartig gemeinsam mit ihrem Vater Hans-Dieter ihren Spaß. Auf dem Bienenlehrpfad in Geislautern beobachten sie eine schlüpfende Drohne. "Wir haben ein eigenes Bienenvolk zuhause", berichtet Jonas. Während der siebenjährige Junge Akazienhonig bevorzugt, nascht seine Schwester lieber Waldhonig. Beim Völklinger Bienenzuchtverein entscheiden sich die beiden aber für eine andere Köstlichkeit: Genussvoll beißen sie in ihren Schwenkbraten.

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