Vier Fechter für den Warndt

Völklingen/Großrosseln. Bei der Entwicklung der Warndt-Region machen die Rathauschefs in Völklingen und Großrosseln gemeinsame Sache

Völklingen/Großrosseln. Bei der Entwicklung der Warndt-Region machen die Rathauschefs in Völklingen und Großrosseln gemeinsame Sache. Um das zu zeigen, sind sie in voller Besetzung angerückt zum SZ-Redaktionsgespräch, bei dem es um die Förderung aus dem europäischen Leader-Programm geht: Aus Völklingen sind Oberbürgermeister Klaus Lorig und Bürgermeister Wolfgang Bintz (beide CDU) da, aus Großrosseln ist neben Bürgermeister Peter Duchene (CDU) auch Jörg Dreistadt (SPD) gekommen, der Duchene am 1. April im Amt ablösen wird.Die weitere EU-Förderung für den Warndt steht, wie berichtet, auf der Kippe; Gutachter haben empfohlen, der Region das eigentlich für sie gedachte Geld zu streichen und den Betrag - rund 900 000 Euro für die Zeit bis 2013 - in die Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe zu stecken. Der Vorschlag hat allerorten Protest geweckt. Die vier Rathauschefs stellen sich nun beim Fechten ums Zukunfts-Geld in eine Reihe mit Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD): Dessen dringliches Plädoyer dafür, das Karlsbrunner Jagdschloss auszubauen zu einem Kulturlandschaftszentrum für den Warndt (die SZ berichtete), "tragen wir vollinhaltlich mit", sagt Lorig. Auch und gerade als Völklinger - die Stadt gehöre ja zum Warndt, und das Zentrum sei auf Ausstrahlung weit über seinen Sitz hinaus angelegt. Es gelte nun, mit dem Regionalverband ein "belastbares Konzept" zu erarbeiten. Und dann vom neuen Zentrum aus "Projekte mit den Bürgern anzustoßen".

Bürgerbeteiligung sei entscheidend, sagt Bintz. Und erinnert an den Ursprung der jetzigen Konzepte: Die Ideen sind in Bürgerwerkstätten entstanden. Die Menschen im Warndt haben sich damit identifiziert, den Stolz auf ihre Region wiederentdeckt. Trotz des wirtschaftlichen Niedergangs - "diese Depression muss weg".

Ja, ergänzt Dreistadt, eben deshalb sei der Ausbau des Jagdschlosses dringend nötig. Wenn das Geld dafür nicht komme, sei das große Projekt nicht nur vertagt, sondern "einfach weg". Förderung sei "nirgends sinnvoller angebracht" als im Warndt, der mit einem unerhört schwierigen Strukturwandel zu kämpfen hat.

Und eine grenzüberschreitende Region ist, fügt Duchene hinzu; das verleihe dem Zentrums-Projekt besondere Bedeutung. Mit einer Zweckverbandsgründung sei das Vorhaben zu stemmen. Damit die Gemeinde Großrosseln künftig ihren Beitrag zu Leader-Projekten finanzieren können, werde eigens Geld in den Haushalt eingestellt. 50 000 Euro, "damit kommen wir für den Schloss-Umbau nicht weit" - das Land müsse also, wie es versprochen war, mit ins Boot.

Für die Rathauschefs der beiden Kommunen hat die Debatte ums Leader-Geld noch ein weiteres Ergebnis gezeitigt: Sie wollen jetzt ernst machen mit der oft beschworenen, aber selten verwirklichten interkommunalen Zusammenarbeit. > Weiterer Bericht folgt.

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