Vereine hoffen auf neue Bleibe

Karlsbrunn · Nach Schließung der Karlsbrunner Halle brauchen die dort tätigen Vereine neue Unterkünfte. Dabei drängt die Zeit. So will der Selbsthilfeverein „Mach mit“ bereits am 16. Januar sein erstes Treffen für 2015 veranstalten.

 Bild mit Erinnerungswert: Die letzte Weihnachtsfeier des Selbsthilfevereins „Mach mit“ in seinem Raum in der Rudolf-Voltz-Halle. Hier überbrachten die Initiatoren des Rossler Adentstreffs eine Spende von 1000 Euro. Und Bürgermeister Jörg Dreistadt überbrachte die Nachricht, dass die Halle komplett geschlossen wird. Foto: Verein „Mach mit“/Gerald Zieder

Bild mit Erinnerungswert: Die letzte Weihnachtsfeier des Selbsthilfevereins „Mach mit“ in seinem Raum in der Rudolf-Voltz-Halle. Hier überbrachten die Initiatoren des Rossler Adentstreffs eine Spende von 1000 Euro. Und Bürgermeister Jörg Dreistadt überbrachte die Nachricht, dass die Halle komplett geschlossen wird. Foto: Verein „Mach mit“/Gerald Zieder

Foto: Verein „Mach mit“/Gerald Zieder

Nun ist's geschehen in Karlsbrunn . Die Gemeinde hat zum Jahresende die Rudolf-Voltz-Halle in Karlsbrunn wegen Baumängeln (siehe "auf einen Blick") geschlossen. Diese Halle, berichtet Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU ), war die ganze Woche über komplett belegt. Es habe ein Treffen beim Bürgermeister gegeben. Demnach solle eine Lösung gefunden werden, dass die Vereine in andere Orte ausweichen könnten. Dem müssten allerdings noch die dortigen Ortsräte, die für die Hallenbelegungspläne zuständig seien, zustimmen.

Diese Verlagerung, so Fretter, könne aus Karlsbrunner Sicht allerdings nur eine Übergangslösung sein, um keine zu langen Unterbrechungen entstehen zu lassen, bis die Zukunft der Rudolf-Voltz-Halle geklärt sei. Und es werde "ganz schwer" für die Vereine, die bisher diese Halle mit Leben füllten. Fretter nennt hier den Sportverein und den Turnverein mit vielen Sparten, die auch an die 100 Kinder und Jugendliche betreuen, den Gemischten Chor Karlsbrunn , das DRK, die Aktiven Senioren und den Selbsthilfeverein "Mach mit", die sich einen Nebenraum der Halle teilten. Und speziell bei "Mach mit" herrscht nun Krisenstimmung.

"Wir haben unser ganzes Herzblut in Karlsbrunn gelassen", sagt Vorsitzender Gerald Zieder. Dort hatte die Gemeinschaft von Behinderten und Nicht-Behinderten, derzeit 42 Mitglieder, die bald 30 Jahre alt wird, 1995 im Anbau der Halle eine (scheinbar) dauerhafte Bleibe gefunden. Eigenes Engagement und Hilfe von Unterstützern und Sponsoren machten es möglich, eine Küche einzurichten, einen ordentlichen Parkplatz anzulegen und am Wildpark eine Behindertentoilette zu bauen. All das soll "Mach mit" nun hinter sich lassen, und bereits für 16. Januar ist das erste Vereinstreffen im neuen Jahr angesetzt. Zieder setzt im Moment darauf, beim Landesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt in Ludweiler unterzukommen. Dort sieht er die nötigen Voraussetzungen ("Küche, Versammlungsraum, Behindertentoilette und geeignete Parkplätze") gegeben. Das evangelische Gemeindezentrum in Karlsbrunn , ebenfalls als Ausweichort im Gespräch, hat aus Zieders Sicht den Nachteil, dass dort wegen der Schräghang-Lage Fahrzeuge mit Behinderten nicht richtig ans Gebäude herankommen.

Zumindest mit dem Räumen in der Rudolf-Voltz-Halle können sich die Vereine noch Zeit lassen. Laut Petra Fretter ist vereinbart, dass sie weiter dort Geräte und Material lagern könnten. Der Hausmeister gewähre nach Absprache Zugang. "Hoffen wir, dass die Gemeinde uns nun wenigstens beim Umzug hilft", meint derweil Gerald Zieder, der wie viele Mitglieder auch selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist.

 Spendenübergabe: Gerald Zieder (Bildmitte), im Hintergrund die Ortsvorsteher Jörg Steuer und Petra Fretter. Foto: Mach Mit

Spendenübergabe: Gerald Zieder (Bildmitte), im Hintergrund die Ortsvorsteher Jörg Steuer und Petra Fretter. Foto: Mach Mit

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Auf einen BlickDie Gemeinde Großrosseln hat zum Jahresende die 1932 erbaute Rudolf-Voltz-Halle in Karlsbrunn für den Vereins- und Publikumsbetrieb geschlossen. Nicht nur, dass die Dachkonstruktion seit Jahren als kritisch gilt - jetzt habe die Untere Bauaufsichtsbehörde auch noch festgestellt, dass die Halle in ihrer jetzigen Nutzung keine Baugenehmigung habe, sagte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ). Die Vereine reagierten verärgert, und die CDU warf dem Bürgermeister einen Alleingang vor. Nun ist wenigstens die Räumungsfrist für Geräte und Material verlängert. er

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