"Und das Publikum ist immer nett"

Großrosseln. Marcel Adam (Foto: SZ), Liedermacher aus Lothringen, präsentierte in der Reihe "Grande Culture in Grand Rosselle" am Donnerstagabend in der Rosseltalhalle eine bunte Mischung aus Gesang, Talk und Elsässer Kabarett. Als Gesprächspartner hatte Adam die Bürgermeister von Großrosseln und Völklingen eingeladen

Großrosseln. Marcel Adam (Foto: SZ), Liedermacher aus Lothringen, präsentierte in der Reihe "Grande Culture in Grand Rosselle" am Donnerstagabend in der Rosseltalhalle eine bunte Mischung aus Gesang, Talk und Elsässer Kabarett. Als Gesprächspartner hatte Adam die Bürgermeister von Großrosseln und Völklingen eingeladen. Aber Wolfgang Bintz stand allein mit Adam auf der Bühne, denn sein Rosseler Amtskollege ist in Kur. Beim Bühnentalk ging es um gemeinsame Aktionen von Stadt und Gemeinde. So sprach man über die Vermarktung von Warndtprodukten, über die Beschäftigungsgesellschaft, über Landschaftspflege, das Draisinenprojekt sowie den Wasserzweckverband. "Wichtig ist, dass bei der Zusammenarbeit das Menschliche stimmt, dass die Köpfe zusammen passen. Wir verstehen uns sehr gut", fasste Bintz zusammen.Die Musikparade war, wie stets bei den von Adam konzipierten Abenden, sehr bunt gemischt. Bei der "ersten Bühne" darf jeder antreten, der zuvor nett anfragt. Diesmal präsentierte sich ein Gärtner aus Merzig, der Lieder über Stress und Frust ersinnt, vor Publikum. "Wir sind keine Casting-Show. Jeder über 14 Jahre hat eine Chance. Das Publikum ist immer nett", meinte Marcel Adam und dann: "Voilà und Bühne frei für Andy Becker." Auch die beiden folgenden Sängerinnen sind noch relativ unbekannt. Lisa Helfer, Sprachenstudentin aus Nalbach, interpretierte sehr ausdrucksvoll drei Chansons von Patricia Kaas. Und für Sandra Bronner, Liedermacherin aus der Pfalz mit Wohnsitz in Saarbrücken, ist jedes Lied eine Geschichte. "Ich höre was, ich sehe was, ich schnappe was auf", beschreibt sie die Inspiration zu ihren Songs. Hauptattraktion des Abends war Huguette Dreikhaus. Die bekannte Elsässerin macht deftiges Kabarett mit viel Biss. Unter anderem nahm sie die Verkehrskreisel aufs Korn. Die eignen sich ihrer Erfahrung nach nämlich hervorragend für Meditationsrunden. "Wenn man also nicht weiß, wo es lang geht oder überlegt, ob man noch mal zurück muss, weil der Herd nicht abgedreht ist, kreiselt man eine Weile vor sich hin." Huguette bietet Weisheiten aus dem Leben. "Auf einem Büro ist immer so ein blondes Etwas, das will euch euren Mann wegnehmen", sagt sie. Und: "Früher hat man fürs Leben geheiratet. Da hat das aber nicht so lange gedauert. Mit 62 war es rum. Da hatte man keine Zeit, sich mit dem Opa zu verkrachen." Für das Rahmenprogramm sorgte Marcel Adam mit Ivo Müller an der Gitarre und dem Akkordeonisten Christian di Fantauzzi. Die große Halle hatte man zum Bistro umgewandelt. Teelichter, eine bunte Serviettenparade und die lockere Bestuhlung sorgten für Gemütlichkeit. Die Fortsetzung folgt im Frühjahr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort