Großes närrisches Jubiläum Trainiert wird auch bei Sommerhitze

Großrosseln · Der Rosseler Karnevalsverein Doll Doll feiert ein großes Jubiläum: neun mal elf Jahre, landesweit eine Seltenheit. Der Verein spielt eine zentrale Rolle im Dorfleben.

 Die Schautanzgruppe des Großrosseler Karnevalsvereins Doll Doll bei der Probe, in der MItte Carolin Löbenbrück, Trainerin und zugleich Vize-Vorsitzende.

Die Schautanzgruppe des Großrosseler Karnevalsvereins Doll Doll bei der Probe, in der MItte Carolin Löbenbrück, Trainerin und zugleich Vize-Vorsitzende.

Foto: Thomas Seeber

  Als Außenstehender in Großrosseln erlebt der Reporter: So viel Faasenacht ist sonst nirgends. In Püttlingen, der Heimat des Schreibers, gab’s früher auch mal einen Karnevalverein (KV), die Geißenreida. Ganz ehrlich: An Doll Doll konnten die nicht tippen. Jetzt, im Vorfeld des Jubiläums „9 x 11“, entsteht der Eindruck: Als Rosseler kommt niemand an Doll Doll vorbei. Jennifer Schuler, derzeit im Aktiven-Schautanzteam, ist seit dem dritten Lebensjahr dabei: „Meine Mama hat auch getanzt“, sagt sie. Linda Bergs Opa war auch schon ein Doll Doller. Linda: „Selbstverständlich bin ich auch Mitglied geworden. Wir verstehen uns hier bestens.“

Hier, das ist in der Schautanzgruppe. Die bereitet sich mit Volldampf auf das Jubiläum vor, sogar jetzt im Hochsommer. 26 Mädchen hat Trainerin Carolin Löbenbrück „unter ihrer Fuchtel“, wie man sagt. „Plus einen Jungen, und der heißt ausgerechnet Steven Hahn, nomen est omen“, sagt Löbenbrück lachend. Sie selbst hat in ihrer Faasenacht-Karriere alle Stufen von der Minigarde übers Tanzmariechen bis hin zur Trainerin und zur Vizepräsidentin  durchgemacht hat.  Steven fehlt heute („wegen Urlaub auf den Malediven“), hat aber mit Löbenbrück und der Doll Doll-Pressewartin Ariela Eiloff die Choreografie des Jubiläumstanzes mit ausgeheckt.

Stuhlkreis auflösen, Gespräche einstellen, Spots an, Musik ab! Bekannte Faschingsohrwürmer wie das Kölsche „Supergeile Zitt“ erklingen, hier mit umgedichtetem Text, „uff Saarlännisch“ und stets mit Bezug auf die ereignisreiche Doll Doll-Chronik (siehe Artikel unten). Die Mädchen „fliegen“ über die Bühne. Takt, Rhythmusgefühl, Ausdruck – alles wirkt schon sehr stimmig, auch ohne Glitzerkostüme. Selten muss die Trainerin eingreifen, meist nur Kleinigkeiten korrigieren. Die Mädchen und jungen Frauen, ohnehin biegsam bis hin zum Sprung in den Spagat, wirken motiviert vom Scheitel bis zur Sohle. Löbenbrück: „Die arbeiten alle viel an sich. Es schadet auch nicht, wenn sie gleichzeitig noch im Turnverein sind.“ Tänzerin Katharina Schwarz, die trotz einer Verstauchung mitmacht,  ergänzt: „Na ja, der ganze Tanz ist schon eine Herausforderung. Aber die nehmen wir alle sehr gerne an. Alle sind mit Leib und Seele bei der Sache. Man sieht es auch daran, dass manche kommen, selbst wenn sie krank sind, und wenigstens von außen zugucken.“

Kein Zweifel, für die bevorstehenden Jubiläumsfeiern ist die Aktiven-Schautanztruppe bestens gewappnet. Auf dem Programm stehen unter anderem die Beteiligung am Rosseler Dorffest, die Sessionseröffnung im November, die Nikolausfeier, die legendären Kappensitzungen 2019 und natürlich der berühmte Rossler Faasendumzug am Faschingsdienstag. Dann heißt es wieder: doll, doller, am dollsten.

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