St. Nikolaus feiert den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

St Nikolaus · Bereits zum achten Mal in Folge wurde das Mittwinterwendefeuer auf dem Platz vor dem Nikolauspostamt in St. Nikolaus entzündet. Mit dem Feuer stimmten sich die Ortsbewohner auf das Weihnachtsfest ein und feierten zugleich den kürzesten Tag des Jahres. Am Heiligabend ist das Nikolauspostamt übrigens noch einmal offen, von 10 bis 12 Uhr.

 Wärmendes Feuer, helles Licht am Nikolauspostamt in St. Nikolaus. Foto: Jenal

Wärmendes Feuer, helles Licht am Nikolauspostamt in St. Nikolaus. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Beinahe andächtige Stille herrscht, als die Feuerwehrleute des Löschbezirks Süd das traditionelle Mittwinterwendefeuer auf dem Platz vor der Alten Schule entzünden. Es knistert, und große Flammen steigen gen Himmel auf.

Peter Gerecke, der Vorsitzende des Festausschusses St. Nikolaus , erinnert sich noch gut daran, wie die Idee eines Mittwinterwendefeuers im Großrosseler Ortsteil St. Nikolaus entstand. Als das Nikolauspostamt 2006 im 40. Jahr seine Pforten öffnete, wurden Überlegungen laut, dieses Jubiläum mit einer neuen Veranstaltung zu würdigen. Der Tag der Wintersonnenwende bot sich dafür an. Schon in grauer Vorzeit feierten die Menschen an diesem Tag ein Fest zu Ehren der Sonne. Mit heidnischem Brauchtum habe das Mittwinterwendefeuer in St. Nikolaus jedoch nichts zu tun, erklärt Gerecke. "Wir feiern, dass von jetzt an die Tage wieder länger und die Nächte kürzer werden. Das Feuer symbolisiert dabei den Sieg des Lichts über die Dunkelheit."

Überhaupt spielt Licht in St. Nikolaus eine wichtige Rolle. So werden alljährlich die Nikolausfeierlichkeiten mit der Veranstaltung "Lichter für St. Nikolaus " eröffnet; dabei erstrahlen mit einem Schlag alle Häuser im Ort im Glanz ihrer Weihnachtsbeleuchtung. "Wir haben den Anspruch, dass es jedes Jahr mehr Lichter werden", sagt Gerecke.

Seit seinem ersten Auflodern im Jahr 2006 wird das Mittwinterwendefeuer vom Jugendverein "An da Alt" organisiert. Nils Klesius, der erste Vorsitzende, schildert die Motivation der jungen Leute, sich an dem inzwischen zur Tradition gewordenen Fest zu beteiligen: "In St. Nikolaus gibt es im Rahmen der Nikolausfeierlichkeiten viele Events. Hier wollten auch wir Engagement zeigen und etwas Eigenes auf die Beine stellen. Das Feuer bildet den Abschluss aller Veranstaltungen und dient der gemeinsamen Einstimmung auf Weihnachten."

Um den rund 70 Gästen den Abend zu versüßen, servieren Klesius und sein Team neben Glühwein, Kinderpunsch und Feuerzangenbowle auch Crêpes und Rostwürste. Im Vorfeld haben sie sich um die Bewerbung der Veranstaltung gekümmert, um Absprachen mit der Feuerwehr und die Beschaffung alter Holzpaletten, die nun feierlich dem Feuer überantwortet werden.

Im Nikolauspostamt wurden zuvor noch eifrig Briefe geschrieben, Kuverts gestempelt und Sonderbriefmarken verkauft. Mit den Nikolausfeierlichkeiten wolle man Kinderaugen zum Leuchten bringen, erklärte Gerecke. Dass dieses Vorhaben geglückt ist, bewies nicht nur der flammende Glanz, der sich in den Augen von Kindern und Erwachsenen an diesem Abend wiederspiegelte. Ein weiterer Beleg sind über 18 500 beantwortete Nikolausbriefe, die vom Warndt aus in alle Welt verschickt wurden, um Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

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Auf einen Blick7500 Euro Spenden hat der Festausschuss St. Nikolaus 2014 verteilt. Je 1000 Euro gingen an das Püttlinger Awo-Wohnheim für behinderte Menschen, die Elterninitiative krebskranker Kinder, den Verein Herzkrankes Kind, die katholische Kintertagesstätte Dorf im Warndt, die Lebenshilfe Warndt, die Mukoviszidose-Gruppe Saar-Pfalz und die SZ-Aktion "Hilf-Mit!"; mit 500 Euro half der Festausschuss den Opfern eines Brandes in Karlsbrunn. red

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