Seine Oper heißt "Die Meistersäufer von Karlsberg"

Großrosseln. Zunächst muss eine wichtige Frage geklärt werden - "bevor es Huddel gibt". Sind Pfälzer im Saal? Nein! Schönauer atmet auf: Jetzt wird er schneller fertig. Den begriffsstutzigen Nachbarn muss er nämlich alles drei Mal erklären. Bereits die erste Pointe sitzt, das Eis ist gebrochen. Natürlich wird auch die Dame, die zu spät kommt, zur Rede gestellt

 Detlev Schönauer in seiner Standard-Rolle als Bistro-Wirt Jacques. Foto: Becker & Bredel

Detlev Schönauer in seiner Standard-Rolle als Bistro-Wirt Jacques. Foto: Becker & Bredel

Großrosseln. Zunächst muss eine wichtige Frage geklärt werden - "bevor es Huddel gibt". Sind Pfälzer im Saal? Nein! Schönauer atmet auf: Jetzt wird er schneller fertig. Den begriffsstutzigen Nachbarn muss er nämlich alles drei Mal erklären. Bereits die erste Pointe sitzt, das Eis ist gebrochen. Natürlich wird auch die Dame, die zu spät kommt, zur Rede gestellt. Sie war "im Wald Kaulen machen". "Kaulen" sind wohl Gruben, aber was der Spruch genau bedeutet, weiß auch Schönauer nicht. Einen Tipp hat der schlagfertige Komiker trotzdem parat: Beim nächsten Mal sollte sie nicht bei gefrorenem Boden graben. Dann geht's schneller, und sie kommt nicht zu spät. Bistrowirt Jacques zeigt keine Berührungsängste und erst recht kein Pardon mit seinem Publikum. Die "wehleidigen" Männer nimmt er ebenso auf die Schippe wie ihre "mitteilungsbedürftigen" Frauen. Ob Goethe oder Gondoliere, ob Schwabe oder Sachse - alle werden durch den Kakao gezogen. Und natürlich bekommt auch Angela Merkel ihr Fett weg. Oder ist es doch nur Hape Kerkeling, der sich unter der Perücke der Bundeskanzlerin versteckt? Mit scharfer Zunge analysiert der Komiker die "Hasengespräche am Büffet" und die gewöhnungsbedürftige Optik des "Dibbegelabbes". Übergerascht zeigt er sich auch von der Feierlaune in seiner Wahlheimat: Das lustigste Fest im Leben eines Saarländers ist für ihn die Leichenims mit "Krümmeldikuchen". Die 300 Besucher sind begeistert, klatschen, kugeln sich vor Lachen. In der Pause sind sich alle einig: super Programm, tolle Pointen, Spitzenklasse! Gegen Ende seines zweistündigen Auftritts zeigt Schönauer, dass er nicht nur geborener Kabarettist und diplomierter Physiker, sondern auch gelernter Kirchenmusiker ist. Unterstützt vom gut gelaunten Publikums-Chor singt er am Flügel seine selbst geschriebene Oper "Die Meistersäufer von Karlsberg". tan

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