Schöpfungsgeschichte mit saarländischem Schluss

Großrosseln. Auf Einladung der Gemeinde Großrosseln machte Detlev Schönauer am Freitagabend Station im Warndt. Gut gelaunt plauderte er in der Rosseltalhalle über Gott, den Glauben und die Welt. "Das schreit doch zum Himmel", lautet das Motto seines musikalisch-satirischen Kirchenkabaretts

Großrosseln. Auf Einladung der Gemeinde Großrosseln machte Detlev Schönauer am Freitagabend Station im Warndt. Gut gelaunt plauderte er in der Rosseltalhalle über Gott, den Glauben und die Welt. "Das schreit doch zum Himmel", lautet das Motto seines musikalisch-satirischen Kirchenkabaretts.Als französischer Kneipenwirt Jacques kennt Schönauer die Sorgen und Nöte der Kirchgänger. Schließlich liegt sein Lokal direkt neben einem katholischen Gotteshaus. Charmant lästert der Kabarettist über die Bistrobesucher, der Pfarrer gehört ebenso zu seinen Gästen wie die Mitglieder des Pfarrgemeinderats. Die Christen fühlen sich wohl in Jacques Kneipe. Schließlich, erklärt der quirlige Gastronom, sei das Büffet samt Zapfhahn für die Saarländer fast wie ein Altar.

Viele Zeitgenossen werden auf die Schippe genommen. Der trinkfreudige Vorsitzende des Kirchenchors bekommt ebenso sein Fett weg wie die türkische Domina mit Lederkopftuch. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel darf nicht auf Gnade hoffen. Oder verbirgt sich unter der Perücke vielleicht doch Komiker Hape Kerkeling? Detlev Schönauer philosophiert über saarländisch-pfälzische Mischehen, feucht-fröhliche Beerdigungsfeiern, moderne Online-Beichtangebote. Und die biblische Schöpfungsgeschichte präsentiert er mit saarländischem Schluss: Da Adam und Eva trotz Verbots vom Apfelbaum naschen, werden sie in ein kleines Land verbannt. Dort müssen sie unter Tage arbeiten und sich von Dibbelabbes und Lyoner ernähren.

Den rund 270 Besuchern gefällt die Show, sie schmunzeln, lachen, klatschen. Schönauer, gelernter Kirchenmusiker, macht nicht nur am Bistro-Plaudertisch, sondern auch am Flügel eine gute Figur. Die Musik müsse moderner werden, meint Schönauer mit Blick auf die liturgische Hitparade. Und denkt dabei auch an die jungen Gottesdienstbesucher. Der bekannten Heidi-Melodie verpasst er kurzerhand einen neuen Text. "Heiland, deine Welt ist der Himmel, denn da oben bist du zu Haus'", schallt es durch die Halle.

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