Schlaglöcher stopfen und Ortskern aufwerten

Großrosseln. Ortsräte können Empfehlungen aussprechen, aber nur selten entscheiden. Das weiß auch Großrosselns Ortsvorsteher Jörg Steuer (51). Aber ein bisschen träumen darf man ja mal. Bei der Frage nach einer Entscheidungskompetenz, die er sich für den Ortsrat wünschen würde, muss der SPD-Politiker nicht lange überlegen

Großrosseln. Ortsräte können Empfehlungen aussprechen, aber nur selten entscheiden. Das weiß auch Großrosselns Ortsvorsteher Jörg Steuer (51). Aber ein bisschen träumen darf man ja mal. Bei der Frage nach einer Entscheidungskompetenz, die er sich für den Ortsrat wünschen würde, muss der SPD-Politiker nicht lange überlegen. "Ich wäre froh, wenn wir über Zebrastreifen bestimmten könnten", sagt Steuer. Schließlich wüssten die Ortsratsmitglieder, bei welchen Übergängen sich die Fußgänger unsicher fühlten.Und weil sie das Ohr ganz nahe am Bürger haben, kennen sie auch dessen Sorgen: Die Rosseler hoffen, dass die Schlaglöcher vor ihrer Tür schnell verschwinden. Die Sanierung der Straßen und Bürgersteige ist ein wichtiger Punkt auf Steuers Prioritätenliste. "Die gravierendsten Schäden müssen beseitigt werden", fordert der Ortsvorsteher. Mit Blick auf die leeren Gemeindekassen bittet er aber um Geduld: Es werde wohl länger dauern, bis alle Wege wieder in Schuss sind.

Die Lösung eines anderen Problems hingegen, so Steuer, erlaube keinerlei Aufschub: Die räumliche Ausstattung der Nachmittagsbetreuung in der Grundschule Großrosseln muss verbessert werden. Neben dem Nachwuchs liegen Steuer die Sport- und Kulturvereine am Herzen. Das Clubheim des SC Großrosseln soll saniert, die Nutzung der Rosseltalhalle vereinfacht werden. Die Förderung des Vereinsaustauschs im Rahmen der Partnerschaft mit Petite-Rosselle hat sich der Kommunalpolitiker ebenfalls auf die Fahne geschrieben.

Steuer will sich dafür einsetzen, dass die Umgestaltung des Ortskerns weitergeführt wird. Die Zukunft des heruntergekommenen Hauses Jochum und des Alten Bahnhofs müsse geklärt, die gesamte Bahnhofstraße aufgewertet werden. Und wie ist seine Haltung zum umstrittenen Multifunktionsfeld? Das Verwaltungsgericht hatte entschieden, dass die Gemeinde die Anlage abzubauen hat. "Wenn es weg muss, müssen wir einen alternativen Standort suchen", meint der Ortsvorsteher. Die Fläche soll dann wieder in einen normalen Bolzplatz umgewandelt werden. Dort, wo jetzt noch die Lärm verursachenden Banden stehen, könnte also auch zukünftig gekickt werden.

Im Großrosseler Ortsrat verfügt die CDU über fünf Sitze, die SPD stellt vier Vertreter, zwei Plätze sind für die Linke reserviert. Die knappen Mehrheitsverhältnisse, so Steuer, wirken sich nicht negativ auf die Arbeit aus. "Das Verhältnis ist unproblematisch", versichert der Ortsvorsteher. Die letzte Kampfabstimmung, an die er sich erinnern kann, liegt lange zurück. Damals stritten die Fraktionen über den Namen der Rosseltalhalle.

Jörg Steuer ist zuversichtlich, dass die Stimme des Ortsrats in Zukunft mehr Gehör findet. Und setzt dabei auf den neuen Bürgermeister, seinen Parteifreund Jörg Dreistadt. "Er wird den Kontakt zu den Ortsräten intensivieren", meint Steuer. Und hofft, dass der kommende Verwaltungschef wieder zu gemeinsamen Besprechungen mit allen Ortsvorstehern einlädt.

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