Schlagerseligkeit zum Mitsingen

Großrosseln · Beim „Festival der Liebe“ füllten Jens Wagner & Team die Rosseltalhalle. Am Samstag wurden sogar zusätzliche Stehtische aufgestellt. Es hat sich gelohnt, die Show mit Schlagermusik am laufenden Band, Tanz, vielen Kostümwechseln kam prima an. Hoher Mitsingeffekt!

 Jens Wagner ganz nah bei seinen Fans: In der Rosseltalhale war Mitsingen Pflicht. Foto: jenal

Jens Wagner ganz nah bei seinen Fans: In der Rosseltalhale war Mitsingen Pflicht. Foto: jenal

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"Das Damdam hat mir gefallen, voll cool!" Der zehnjährige Tim Herr meint den allerersten Hit von Drafi Deutscher, und seine Mama Nicole bestätigt: "Der Junge ist auf die Musik abgefahren, war ständig in Bewegung." Die Familien Herr und Uhlig aus Großrosseln besuchten am Samstagabend gemeinsam die Jens Wagner-Show. "Selbst die dreijährige Lisa hat mitgetanzt", sagt Nicole Herr. Wie Tim und Lisa ging es den meisten in der ausverkauften Halle. Wippen, singen, klatschen sind angesagt. Erstaunlich, wieviel Text das Publikum kennt!

Peter Alexander , Jürgen Drews , Andrea Berg , Helene Fischer , Drafi Deutscher, Udo Jürgens , Bernd Clüwer, Nino de Angelo - mit solchen Vorgaben überzeugt der quirlige Frontmann Jens Wagner. Die Musik kommt vom Band. Es gibt drei Backgroundsänger mit gewaltigem Stimmvolumen. Wagner überzeugt mit wandlungsfähiger Stimme. Mal rockig-hart, dass "Marmor, Stein und Eisen bricht", mal gaaanz weich wie in der "Kleinen Kneipe in unserer Straße", die einst Peter "Der Große" Alexander besungen hat. Wagner erobert sein Publikum wie im Sturm, schon mit den allerersten Takten von "Ein Festival der Liebe soll unser Leben sein". Die Aufmerksamkeit hält bis zur Zugabe "Atemlos durch die Nacht".

"Bin zum wievielten Mal hier und immer wieder begeistert von dieser Show", sagt Uschi Orth. Aus "Kläänrosseln" ist Publikum gekommen, aus St. Ingbert, Homburg, Neunkirchen und so fort, den Nummernschildern nach zu schließen. Die Allermeisten kommen aus Großrosseln selbst, wie die "Spezialisten" vom Karnevalsverein Doll Doll. Die nehmen mit Stehtischen vorlieb ("Sieht man mehr, kann besser tanzen") und sind kritisch: "Die Musik ist toll. Wir amüsieren uns köstlich. An der Choreografie könnte man noch einiges verbessern", sagt Birgit Müller, die allerdings als Trainerin des Doll Doll-Männerballetts hohe Ansprüche hat. Denn die Tanzeinlagen des Wagner-Teams können sich sehen lassen. Biegsame Körper beim Bossa Nova, bewegte junge Menschen in hautengen Kostümen beim Medley "Rockin' All over the World", alpenländische Schuhplattler im Dirndl und in Krachledernen mit "I sing a liadl für Dich", ein wunderschönes Mädchen, das durch die proppenvolle Rosseltalhalle radelt, hin zum "Bett im Kornfeld", gespielte Romantik beim Lagerfeuer-Potpourri, Mundharmonikaklänge, der Abend bietet eine Menge an Unterhaltung, das Publikum kriegt viel für sein Eintrittsgeld.

"Da war ein Traum, der so alt ist wie die Welt", nämlich einer nach Geborgenheit und Wärme in schwierigen Zeiten - in Großrosseln wurde er für zwei Stunden Wirklichkeit. "Scheen, dass ma dabei gewään sinn", resümiert Zuhörer Uwe Kunkel.

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