Saarforst bläst zur Holzernte

Großrosseln. Dienstagvormittag im Warndtwald bei Karlsbrunn: Forstwirtschaftsmeister Alois Düthorn und Forstwirt Gerhard Altmeyer geben der gefällten Buche den letzten Schliff. Die Saarforst-Mitarbeiter sind ein eingespieltes Team. Mit der Motorsäge schneiden sie Wurzelanläufe bei, der Stamm wird vermessen, das Volumen berechnet. Nach ein paar Minuten ist das Exemplar verkaufsfertig

Großrosseln. Dienstagvormittag im Warndtwald bei Karlsbrunn: Forstwirtschaftsmeister Alois Düthorn und Forstwirt Gerhard Altmeyer geben der gefällten Buche den letzten Schliff. Die Saarforst-Mitarbeiter sind ein eingespieltes Team. Mit der Motorsäge schneiden sie Wurzelanläufe bei, der Stamm wird vermessen, das Volumen berechnet. Nach ein paar Minuten ist das Exemplar verkaufsfertig.Vor wenigen Tagen hat beim Saarforst-Landesbetrieb die Holzernte begonnen. Bis März/April werden im Staatswald Buchen, Eichen, Kiefern und Fichten eingeschlagen. Und bis dahin gelten besondere Sicherheitsvorkehrungen. "Wir bitten die Waldbesucher, die gesperrten Wege nicht zu betreten", betont Revierleiter Thomas Brill. Auch ein Stoppschild warnt: Wer hier durchmarschiert, begibt sich in Lebensgefahr. Die Arbeit der Saarforst-Mitarbeiter zeigt: Holzfällen ist noch immer anstrengend. Neben Muskelkraft kommt aber auch schweres Gerät zum Einsatz. Die Ernte-Maschinen dürfen allerdings nicht kreuz und quer durchs Geäst pflügen, sondern nur in den durch Reisigmatten gepufferten Erschließungsgassen fahren. Firmen, die sich nicht daran halten, so Brill, erhalten die rote Karte und fliegen aus dem Wald. Neben Saarforst-Mitarbeitern sind auch Unternehmen mit der Ernte beauftragt.Rund fünf Festmeter Holz lässt der Saarforst-Landesbetrieb jährlich pro Hektar einschlagen, im Revier Warndt-Süd sollen bis Ende Dezember 15 000 Festmeter gefällt werden. Rund 3000 Festmeter werden von der Bevölkerung als Brennholz verfeuert, der Rest geht an Industriebetriebe und Sägewerke. Auch das neue Bioheizkraftwerk auf dem ehemaligen Grubengelände in Karlsbrunn gehört zu den Saarforst-Kunden. "Wird der Wald geplündert?", fragt sich so mancher Naturfreund angesichts der großen Nachfrage. Produktionsförster Brill kann beruhigen: Zehn bis zwölf Festmeter, also etwa das Doppelte der Erntemenge, wachsen im Jahr nach. "Der Waldbestand hat zugenommen", erklärt Thomas Steinmetz, Leiter des Saarforst-Holzverkaufs, und präsentiert die aktuellen Zahlen. Der Holzvorrat im saarländischen Staatswald stieg von 193 Kubikmetern pro Hektar im Jahr 1990 auf 309 Kubikmeter im Jahr 2007.2000 der 15 000 geernteten Festmeter werden übrigens nicht verkauft, sie bleiben als Biotopholz im Wald liegen. Eine dicke Buche etwa bietet dem Specht einen idealen Platz für seine Höhle; und Astholz liefert Pilzen Nahrung. "Biologisches Gold" nennt Brill dieses Holz. Für den Diplom-Forstingenieur steht die Wirtschaftlichkeit nicht im Vordergrund. Trotzdem achtet auch er auf seine Zahlen: Rund 585 000 Euro plant der Revierleiter in diesem Jahr mit dem Holzverkauf einzunehmen. Dem Erlös stehen erhebliche Ausgaben gegenüber. Menschen und Material müssen bezahlt, die Wege gepflegt werden. Unter dem Strich rechnet Brill für den Süd-Warndt mit einem Gewinn von etwa 72 500 Euro.

Auf einen BlickZum Revier Warndt-Süd, rund 2800 Hektar groß, gehören Großrosseln, Ludweiler, Lauterbach und Teile Klarenthals. Neben der Holzernte kümmert sich das fünfköpfige Saarforst-Team auch um Aufforstung und Jungwuchspflege. Sprechstunde: Donnerstag, 15.30 bis 17 Uhr, Jagdschloss Karlsbrunn, Tel. (0681) 97 12-862. Handy-Kontakt: Revierförster Thomas Brill (0175) 22 00-845, Forstwirtschaftsmeister Alois Düthorn (0175) 22 00-882. tan

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