Ein Wiedersehen mit Pater Alfons Müller Pater Alfons feiert seinen 80. Geburtstag

Großrosseln · Die Festmesse findet am Samstag statt. Der Missionar und Ehrenbürger von Großrosseln ist wieder auf Heimatbesuch.

 Pater Alfons Müller (links) mit Bürgermeister Jörg Dreistadt bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde.

Pater Alfons Müller (links) mit Bürgermeister Jörg Dreistadt bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde.

Foto: Klaus Blaes

Das Gemeindeteam St. Wendalinus Großrosseln freut sich zusammen mit vielen Gläubigen in der Pfarrei Heilig Kreuz im Warndt auf den kommenden Sonntag. Wie Missionsbeauftragter Klaus Blaes mitteilt, feiert dann Pater Alfons Müller in seiner Heimatgemeinde Großrosseln seinen 80. Geburtstag. Das Gemeindeteam lädt zu diesem Anlass zu einer Festmesse am Samstag, 4. August, 17 Uhr, in der Pfarrkirche in Großrosseln ein. Der Kirchenchor Cäcilia wird die Messe feierlich gestalten. Anschließend ist die Gemeinde zu einem kleinen Empfang in das Großrosseler Pfarrheim eingeladen. Hier gibt es in gemütlicher Runde Gelegenheit, von Pater Alfons Neuigkeiten aus dem Kongo zu erfahren.

 Der Chor Bana Ngayime ist immer ein gerne gesehener Gast; hier ein Erinnerungsfoto in der Pfarrkirche im April 2009 mit Pater Alfons Müller (links) und dem damaligen Pastor Konrad Pissarsky (rechts).

Der Chor Bana Ngayime ist immer ein gerne gesehener Gast; hier ein Erinnerungsfoto in der Pfarrkirche im April 2009 mit Pater Alfons Müller (links) und dem damaligen Pastor Konrad Pissarsky (rechts).

Foto: Pfarrgemeinde Großrosseln

Am 5. Juni 1938 hatte der kleine Alfons in Großrosseln in der Ludweilerstraße 42 das Licht der Welt erblickt. Hier verbringt er dann die ersten Lebensjahre und verlässt den Heimatort 1949, um das Internat der Steyler Missionare in St. Wendel zu besuchen. Seitdem war er nicht mehr dauerhaft in Großrosseln. Im Jahre 1964 zum Priester geweiht, machte er sich 1966 als Missionar in den Kongo auf, wo er zunächst 30 weit verstreute Pfarreien betreute.

Eine neue Art der Missionsarbeit schwebte ihm vor: Die einheimische Kultur sollte erhalten bleiben und in das Christentum eingebettet werden. Der Weg dazu war die Musik. Alfons reiste mit einem Kassettenrekorder durch die Pfarreien und nahm die traditionellen Lieder auf. Wenn er zurückkehrte, spielte er die Lieder wieder ab. Die Leute sahen, dass er ihre Lieder hatte. Das brachte ihm den Namen „Ngayime“ ein, was heißt „der, der die Lieder hat“. Die einheimischen Lieder versah er mit christlichen Texten in Landessprache und konzipierte ein kongolesisches Gebetbuch. Höhepunkt dieser Arbeit war die Gestaltung einer Messe in kongolesischem Ritus, die schließlich von Rom offiziell anerkannt wurde.

Um seinen Liedern eine Stimme zu geben, gründete er einen Chor junger Leute mit dem Namen Bana Ngayime, was „die Kinder des Ngayime“ bedeutet. Der Chor wird mittlerweile im ganzen Kongo gerne gehört und ist landesweit in den Medien präsent. Auch auf Youtube findet sich eine Vielzahl ihrer christlichen Lieder. Bereits mehrfach hat Pater Alfons mit einer Gruppe der Bana Ngayime Großrosseln besucht, zuletzt im Jahr 2017. Wichtig ist bei diesen Besuchen immer der Kontakt zu Schulen, Kindergärten und Jugendgruppen. In der Tat sind viele freundschaftliche Beziehungen entstanden. Höhepunkte der Besuche sind immer die Messen in kongolesischem Ritus, die Pater Alfons in der Sprache Lingala hält und die schwungvoll von den Gesängen der Bana Ngayime begleitet werden.

Im Jahr 2014 hat Pater Alfons für sein Lebenswerk von der Gemeinde Großrosseln die Ehrenbürgerwürde erhalten. Bei einem Heimatbesuch wurde ihm die Urkunde von Bürgermeister Dreistadt überreicht. Zu seinem 80. Geburtstag ist Pater Alfons wieder einmal auf Heimatbesuch, dieses Mal leider ohne Sänger seiner Bana Ngayime.

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