Versammlungstätte „Wir werden nicht aufgeben“

KARLSBRUNN · Karlsbrunner drängen auf Neubau einer Versammlungsstätte.

 Wegen Baumängeln seit 2015 geschlossen: die Rudolf-Voltz-Halle in Karlsbrunn. Der Ortsrat drängt auf einen Neubau.

Wegen Baumängeln seit 2015 geschlossen: die Rudolf-Voltz-Halle in Karlsbrunn. Der Ortsrat drängt auf einen Neubau.

Foto: rup

„Es ist ein Thema, das uns jetzt schon jahrelang beschäftigt“, sagte Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU) zu Beginn der Sitzung. Erneut debattierte der Ortsrat Karlsbrunn am Montagabend über die geplante Versammlungsstätte. Zum Jahreswechsel 2014/15 hatte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) die örtliche Turnhalle wegen massiver Baumängel geschlossen. Aktuell ist ein Neubau neben dem ehemaligen Hotel Waibel vorgesehen. Inzwischen gibt es zwei Planentwürfe. Beide Varianten liegen bei etwa 800 000 Euro, erläuterte Dreistadt mit Blick auf die Gesamtkosten.

Um Geld zu sparen, wollte die Gemeinde eigentlich eine einfachere Hallenversion verwirklichen. Doch die gesetzlichen Vorgaben machten einen Strich durch die Rechnung. Wer heute ein Dorfgemeinschaftshaus bauen möchte, muss Vorschriften einhalten bezüglich der Raumgröße, der Lagerflächen und auch der Toilettenanzahl.

Im Moment, erklärte Rathauschef Dreistadt, seien 400 000 Euro finanziert. Die fehlenden 400 000 Euro könne die Gemeinde mit eigenen Haushaltsmitteln nicht stemmen. Deshalb hofft die Verwaltung auf die Förderung aus einem Bundesprogramm. Insgesamt 100 Millionen Euro stehen hier für die „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zur Verfügung. Bei Erfolg winkt ein Zuschuss in Höhe von 90 Prozent. Der Gemeinde-Eigenanteil würde also zehn Prozent betragen.

„Die entsprechenden Anträge wurden fristgerecht eingereicht“, sagte Dreistadt im Sportheim Wiesental. Mit einer Entscheidung, ob Fördermittel nach Großrosseln fließen, rechnet er zum Jahreswechsel. „Dieses Programm ist sehr attraktiv“, betonte Ortsvorsteherin Fretter. Auch andere saarländische Kommunen hoffen auf die finanzielle Unterstützung.

Und wenn Großrosseln leer ausgeht? „Den Plan B gibt es im Moment nicht“, sagte Dreistadt. Er machte aber deutlich: Auch bei einem negativen Bescheid steht die Verwaltung weiter hinter dem Vorhaben. Dann wird man nach anderen Fördertöpfen suchen. „Wir werden dieses Projekt nicht aufgeben“, versicherte Fretter.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt stimmte der Ortsrat geschlossen dem Entwurf des Investitionsprogramms 2019 zu. Zusatzwünsche wurden nicht geäußert. Neben dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses gehört auch der Endstufenausbau des Finkenwegs zu den geplanten Maßnahmen.

Außerdem soll ein Parcours errichten werden, auf dem man an verschiedenen Stationen mit dem Bogen schießen kann. Er startet am Jagdschloss und wird ins bestehende Wanderwegenetz integriert. Das Leader-Programm hilft bei der Finanzierung. Die Maßnahme werde zu 75 Prozent durch Mittel der Europäischen Union gefördert, heißt es in den schriftlichen Erläuterungen. Im Investitionsprogramm stehen für das Projekt Fördermittel in Höhe von 67 000 Euro. Bürgermeister Dreistadt geht davon aus, dass die Genehmigung im Februar oder März vorliegt.

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