Motocross-Gelände bei Naßweiler Nur Rowdys stören das Renn-Vergnügen

Naßweiler · Der MCC Warndt betreibt bei Naßweiler ein reguläres Motocross-Gelände. Ein Problem sind aber die so genannten Wildfahrer, die es außerhalb der Trainingszeiten und ohne Zustimmung des Vereins nutzen.

 Samstags ist Trainingstag beim Motorcross-Club Warndt (MCC), dann brettern Vereinsmitglieder mit Crossmaschinen und Quads über die rasante Piste.

Samstags ist Trainingstag beim Motorcross-Club Warndt (MCC), dann brettern Vereinsmitglieder mit Crossmaschinen und Quads über die rasante Piste.

Foto: Andreas Lang/Picasa

Unüberhörbar knattern die Zweitakter, als die Motocross-Maschinen über die Strecke am Elenzberg in Naßweiler preschen. Der Geruch von Sprit liegt in der Luft. Und wer sich als Beobachter zu nahe an die Strecke wagt, dem spritzen kleine Sandklumpen auf die Haut, die die grobstolligen Reifen der Maschinen von sich schleudern.

Wer aber auf motorisierte Pferdestärken und akrobatischen Sport steht, der ist hier genau richtig, beim Motocross-Club Warndt (MCC), nahe beim Gewerbegebiet am Rinzelrech zwischen den Großrossler Gemeindeteilen Emmersweiler und Naßweiler. Denn sobald sich die Cross-Artisten ein bisschen eingefahren haben, legen sie sich voller Elan in die Kurven der sandigen Strecke und vollführen waghalsige Sprünge in luftiger Höhe über die aufgetürmten Buckel. Jeden letzten Samstag im Monat ist es beim MCC Warndt soweit, wie der Vorsitzende Michael Remm informiert.

Etwa 110 Mitglieder zählt der dem ADAC und dem DJMV angeschlossene Verein, 70 davon jagen regelmäßig mit Motocross-Maschinen und den vierrädrigen Quads über die Piste. Auch die Arbeitseinsätze unter der Leitung von Volker Weingart und Andreas Kranich wiederholen sich monatlich. „Die Sandbahn fährt sich schnell aus, also müssen wir sie regelmäßig herrichten.“

Motocross hat es bereits zuvor an anderem Platz, nämlich am Neugelände, unter dem Dach des MSC Emmersweiler gegeben. Den MMC Warndt gibt es seit 1973. Er wollte diese Rennstrecke wiederbeleben. Was allerdings auf Widerstand stieß, wie der Chronik zu entnehmen ist: „In den Jahren 1974 bis 1977 veranstaltet der MCC Warndt im Neugelände vier Rennen mit Fahrern aus dem gesamten Inland, Frankreich, Belgien und Luxembourg. Freunde des MCC aus der Profiszene beehrten den Club und nutzten die Rennen als Trainingszeiten, für die Zuschauer ein besonderer Leckerbissen.“ Die beiden ersten Rennen 1974 und 1975 veranstaltete der Verein zu Gunsten der damaligen Sonderschule für das geistig behinderte Kind mit Sitz in Emmersweiler. Die damals letzte Veranstaltung lief im März 1977, nachdem die Untere Naturschutzbehörde keine weiteren Rennen am Neugelände mehr zuließ.

Das Gelände am Elenzberg rückte schnell ins Zentrum des Interesses. In ersten Gesprächen habe sich auch die Gemeinde kooperativ gezeigt. Schließlich musste aber dann doch das Verwaltungsgericht entscheiden, was sich bis 1983 hinzog: „Nach sechs Jahren Auseinandersetzung entschied das Verwaltungsgericht zu Gunsten des MCC und ordnete an, das Genehmigungsverfahren neu aufzunehmen und einen positiven Bescheid zu erlassen. Somit konnte nach sechsjähriger Abstinenz das erste Moto-Cross-Rennen im August 1983 auf dem Elenzberg in Naßweiler stattfinden.“

Der MCC Warndt bietet regelmäßig Schnupperkurse an, an denen sogar Kinder ab drei Jahren teilnehmen können. Und so freut sich Remm: „Unser jüngstes Mitglied ist sechs Jahre alt, unser ältestes 75 Jahre.“ Erfolgreichster Fahrer der 22 Jugendlichen ist Saarlandmeister Leon Müller, der beim Südwestcup den zweiten Platz belegt hat. Serien-Clubmeister ist Timo Lauer.

Die Nachbarschaft wollen die Gelände-Rennfahrer so wenig wie möglich stören – und so reisen sie alle mit Anhänger an. „Ich selbst wohne nur 500 Meter von der Strecke entfernt und lade meine Maschine stets auf einen Anhänger, um hierher zu kommen.“ Wenig tun könne der Verein allerdings gegen die „Wildfahrer“. „Sie sind unser Problem, doch wir können das große Gelände schlecht einzäunen“, so Remm. Im September richtet der MCC Warndt sein Rennen der Südwestmeisterschaft aus, Mitte Oktober sind die „Tough-Läufer“ zu Gast. Und die sind ziemlich auf Matsch erpicht, wie auch das Motto „Ab in de Batsch“ verrät.

 Samstags ist Trainingstag beim Motorcross-Club Warndt (MCC), dann brettern Vereinsmitglieder mit Crossmaschinen über die rasante Piste.

Samstags ist Trainingstag beim Motorcross-Club Warndt (MCC), dann brettern Vereinsmitglieder mit Crossmaschinen über die rasante Piste.

Foto: Andreas Lang/Picasa

Im Ort gibt es keine Probleme mit dem MCC Warndt, wie Naßweilers Ortsvorsteher Hans-Werner Franzen informiert: „Probleme machen alleine die Wildfahrer, und der MCC unternimmt ja schon einiges, um dies zu verhindern.“

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