Nur noch bis Heiligabend offen Im Nikolauspostamt geht es in den Endspurt

St. Nikolaus · An Heiligabend öffnet das Nikolauspostamt zum letzten Mal für dieses Jahr seine Pforten. 20 000 Kinderbriefe wurden bereits beantwortet.

 Im Nikolauspostamt gibt’s den Nikolaus-Sonderstempel.

Im Nikolauspostamt gibt’s den Nikolaus-Sonderstempel.

Foto: BeckerBredel

Unzählige Lichter, an der Außenfassade der Alten Schule befestigt, weisen den Weg. Drinnen duftet es nach Kaffee und Glühwein. Freundliches Stimmengewirr ist zu hören. Überall begegnet dem Auge die Weihnachtsfarbe Rot, es glitzert. Wer das Weihnachtspostamt in St. Nikolaus betritt, bekommt zum übrigen Angebot eine große Portion Vorweihnachtsstimmung gratis dazu.

„Es ist super, ich bin überwältigt“, sagt Doris König, als sie sich umschaut: Während in der einen Raumhälfte gegessen, getrunken, „gesproocht“ oder Weihnachtspost geschrieben werden kann, sind in der anderen Hälfte Tische in Hufeisenform aufgestellt. Eine Seite offenbart (zumeist gebastelte) Geschenkideen vom Holz-Engel über selbst gestrickte Strümpfe bis zur Logo-Tasse aus St. Nikolaus; daneben ist der gelbe Postschalter, an dem die Briefe gestempelt werden. Wieder etwas weiter werden Briefmarken aller Art angeboten (auch die Nikolaus-Sondermarken, von denen einige Varianten schon vergriffen sind), spezielle Grußkarten, Liköre und vieles mehr. Die Emmersweilerin König ist heute zum ersten Mal da. „Ich komme aber bestimmt wieder“, versichert sie. Tochter Anke Walle hat sie mitgenommen: „Wir geben unsere Weihnachtspost auf.“ Denn hier gibt es den Nikolaus-Sonderstempel.

Und den drückt Rudolf Langer nun vorsichtig auf die liebevoll verzierten und beschrifteten Umschläge. Gut sichtbar soll er sein, die dekorative Marke natürlich noch berühren. Der 66-Jährige weiß, was er beachten muss, damit nichts verschmiert. Dass ein Druck „verhunzt“ wird, komme vor, sagt Langer, es sei aber selten. Wenig später widmet er sich über 200 Briefen eines Ingenieurbüros. Auch hier gilt es, den Stempel sauber auf die Schreiben (geziert von einer Sondermarke) und die Umschläge zu drücken. Die Firmenchefin verfährt schon seit langer Zeit so mit ihrer geschäftlichen Weihnachtskorrespondenz: „Den Kunden gefällt es, manche sind auch Sammler“, erklärt sie, während sie bei Elke Richter Marken kauft.

Rudolf Langer und Elke Richter gehört zu den rund 80 Ehrenamtlichen des Festausschusses St. Nikolaus, die dafür sorgen, dass im Nikolauspostamt, das am 5. Dezember seine Pforten öffnete, alles rund läuft. Bei ganz unterschiedlichem Betrieb, wie die zweite Vorsitzende Bianca Wagner erzählt: „Gestern war die Bude voll, manchmal sind aber auch nur ein paar Leute da.“ Bestimmte Zeiten mit besonders viel oder wenig Andrang gebe es nicht. Außer natürlich am 5. und 6. Dezember, wo immer sehr viel los sei.

Fest steht derweil eins: Es geht in den Endspurt. Denn an Heiligabend, 24. Dezember, wird der Nikolaus um 12 Uhr das Postamt schließen. Es soll wieder am 5. Dezember 2019, erneut mit Unterstützung der Deutschen Post AG, öffnen.

„Nur die Briefe, die am 21. Dezember das Nikolauspostamt um 18.30 Uhr verlassen, werden noch vor Weihnachten zugestellt, sagt die Post“, darüber informiert Peter Gerecke, Vorsitzender des Festausschusses St. Nikolaus. Seine Frau Sabine Gerecke, Leiterin der Kinderbriefaktion, rechnet damit, dass es eine neue Bestmarke geben könnte. Das Team habe nach dem vergangenen Wochenende bereits rund 20 000 Kinderbriefe beantwortet.

Zur Erinnerung: 2017 hatten sich 22 583 Kinder und Junggebliebene an den Nikolaus im Warndt gewendet. Insbesondere aus Russland hätten dieses Jahr viele geschrieben, „aber Taiwan macht immer noch das Rennen“. Und immer noch treffen Briefe von Kindern ein, mal mit späten Weihnachtswünschen, mal beispielsweise mit einem Danke­schön. Auch sie werden von den ehrenamtlichen Helfern des Nikolaus beantwortet.

Briefe an den Nikolaus: Per Post: „An den Nikolaus, 66351 St. Nikolaus“; zudem gibt es auch einen Briefkasten „An den Nikolaus“ auf dem Nikolausplatz vor dem Nikolauspostamt. Das Nikolauspostamt ist bis 24. Dezember so geöffnet: Freitag 16.30 bis 18.30 Uhr, Samstag 10 bis 11.30 Uhr, Heilig Abend: 10 bis 12 Uhr.

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