Naturerlebnis, grenzüberschreitend

Karlsbrunn. Seit vier Jahrzehnten betreibt der Verein zur Förderung der Naherholung den Karlsbrunner Wildpark. Die Mitglieder füttern die rund 80 Tiere, reparieren Zäune, halten Traktor, Kiosk und Kühlhaus in Schuss. Am Wochenende feierte der Verein in der Turnhalle Karlsbrunn sein Jubiläum

 Im Karlsbrunner Wildpark gibt es neben Schwarz-, Dam- und Sikawild auch afrikanische Ziegen zu sehen. Foto: Jenal

Im Karlsbrunner Wildpark gibt es neben Schwarz-, Dam- und Sikawild auch afrikanische Ziegen zu sehen. Foto: Jenal

Karlsbrunn. Seit vier Jahrzehnten betreibt der Verein zur Förderung der Naherholung den Karlsbrunner Wildpark. Die Mitglieder füttern die rund 80 Tiere, reparieren Zäune, halten Traktor, Kiosk und Kühlhaus in Schuss. Am Wochenende feierte der Verein in der Turnhalle Karlsbrunn sein Jubiläum. Der Gemischte Chor Karlsbrunn und der Singkreis Troubadix gratulierten musikalisch, einige Gäste hatten neben großem Lob noch kleine (Geld-)Umschläge mitgebracht. Auch drei Männer der ersten Stunde feierten mit. Albrecht Wagner, Wilhelm Wagner und Harald Zimmermann gehören zu den 16 Gründungsmitgliedern, die sich vor über 40 Jahren organisierten.Der Vorsitzende Jochen Blatter ließ einige Meilensteine der Vereinsgeschichte Revue passieren: Im Juli 1970 öffnete das Schwarzwildgehege, 1972 wurde das Damwildgehege fertig gestellt, seit 1974 ist der Informations- und Verkaufskiosk in Betrieb. Blatter würdigte auch die Arbeit der Ein-Euro-Jobber. "Ohne ihre Zuverlässigkeit und ihren persönlichen Einsatz könnte der Verein seine Aufgaben im Bereich des Wildparks nur schwer oder gar nicht erfüllen", sagte der Vereinschef. Aber es gab auch Rückschläge. 1990 zerstörte ein Sturm etwa 80 Prozent der Zäune und einen Großteil der Infrastruktur. Die 115 Mitglieder lassen sich jedoch weder durch das Wetter noch von der Bürokratie entmutigen. Zuletzt musste der Verein zum Schutz vor der Schweinepest eine Vorgabe der Europäischen Union umsetzen und einen Elektrozaun ums Wildschweingehege bauen. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, Bürgermeister Peter Duchene und Ortsvorsteherin Petra Fretter erinnerten in ihren Grußworten an die grenzüberschreitende Bedeutung des Wildparks. Viele Naherholungssuchende kommen aus Frankreich. Die Besucher schauen afrikanischen Bergziegen beim Grasen zu, füttern Damwild mit trockenem Brot und bewundern den hungrigen Wildschweinnachwuchs beim Saugen an Mutters Zitzen. Oder sie besteigen die Aussichtsplattform und genießen den atemberaubenden Weitblick auf die stillgelegte Sandgrube Merlebach. Neben den zweibeinigen Gästen fühlen sich auch die vierbeinigen Bewohner im Wildpark wohl. Vor drei Wochen, so berichtete Blatter, büxte ein Tier aus. Nach einigen Tagen hatte der Hirsch genug vom harten Leben in freier Wildbahn und kehrte freiwillig zu seinen gut versorgten Artgenossen zurück.

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