Nach 123 Jahren löst sich der MGV Großrosseln auf
Großrosseln · Eine schwierige finanzielle Lage, schwindende Mitgliederzahlen und vor allem immer weniger Sänger veranlassten den Traditionsverein, das Handtuch zu werfen. Die Mitglieder wollen sich noch einmal monatlich treffen.
Vor 123 Jahren gründete sich der Mänergesangverein (MGV) Großrosseln . Jetzt beschlossen die Mitglieder auf der jüngsten Versammlung im katholischen Pfarrheim, den Verein aufzulösen. Die Empfehlung für diesen folgenschweren Schritt begründete der Vorsitzende Heinz Burgard mit der negativen Entwicklung. Trotz zahlreicher Auftritte des Vereins mussten immer wieder Termine mangels Sängern abgesagt werden. Dazu kam die enttäuschende Resonanz beim Herbstkonzert mit gerade mal 89 zahlenden Besuchern. Auch die Zahlen von Schriftführer Heinz Minninger unterstrichen diesen Tenor: An den 45 Proben im vergangenen Jahr hätten im Durchschnitt anstatt 24 Sängern wie im Vorjahr nur noch 18 teilgenommen. Die Mitgliederzahl schrumpfte von 111 auf 97. Schatzmeisterin Arlette Schaffrath erklärte, dass die Aufwendungen für den Dirigenten und Chorbetrieb nicht mehr durch die Mitgliedsbeiträge gedeckt werden können und die letzten Veranstaltungen nur mit Hilfe von Sponsoren erfolgreich gemeistert worden waren. Chorleiter Benedikt Wesner stellte fest, dass der Chor teilweise nur mit Unterstützung anderer Sänger auftreten konnte. Alternativen, die Wesner aufzeigte, wie etwa der Zusammenschluss mit einem anderen Männerchor oder die Aufnahme von Frauen, blieben erfolglos. Der Beschluss zur Auflösung wurde dann mehrheitlich gefasst. Zwei Liquidatoren kümmern sich um die Aufteilung des Restvermögens an ortsansässige, gemeinnützige und musikalisch tätige Vereine. Einmal im Monat wollen sich die Mitglieder im Pfarrheim treffen, das erste Mal am Dienstag, 3. Februar, ab 19 Uhr, parallel zur Probe des Kirchenchores. Der wäre froh, wenn einige Sänger sich bei dem Projekt "Requiem Fauré" engagieren würden. Die erste Probe ist am Dienstag, 27. Januar, 20 Uhr.