Völklingen/Großrosseln. Mag auch das Warndt-Weekend mit vielerlei Festen locken - Großrosseler Rathaus-Mitarbeiter müssen sich an diesem Samstag zurückhalten. Denn am Sonntag werden sie ausgeschlafen und fit im Rathaus erwartet: Die ganze Verwaltung der Gemeinde ist im Wahl-Einsatz. Axel Weiter, Hauptamtsleiter und stellvertretender Wahlleiter in Großrosseln, berichtet auf SZ-Anfrage, dass insgesamt 120 Helfer - neben den Rathaus-Mitarbeitern auch zahlreiche Ehrenamtliche - bei der Wahl mitarbeiten. Etwa 7200 Wähler sind zu den Urnen gerufen, um Europaparlament, Regionalverbandsdirektor, Regionalversammlung und Gemeinde- und Ortsrat zu wählen. In genau dieser Reihenfolge - "das ist gesetzlich vorgeschrieben" - werden nach der Schließung der Wahllokale die Stimmzettel ausgezählt. Tagsüber, sagt Weiter, dürfen die Wahlhelfer gern mal reihum Pause machen; "aber um 18 Uhr muss alles an Bord sein", im Rathaus schon ab 17 Uhr. Nein, keine öffentliche Wahl-Veranstaltung, doch die Rathaustüren sind offen, "wer kommen will, kann kommen". Ansonsten bietet Großrosseln eine Premiere: Erstmals können Interessierte das Werden des Wahlergebnisses im Internet verfolgen, Stimmbezirk um Stimmbezirk. Das größere Völklingen - rund 31 000 Wahlberechtigte - setzt rund 350 Wahlhelfer ein; 50 davon gehören zum Rathaus-Team, wie Pressesprecher Uwe Grieger auf Anfrage mitteilt. Ab 18 Uhr sind die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, im großen Sitzungssaal der Neuen Rathauses den Gang der Stimm-Auszählung auf einer Großbildleinwand zu verfolgen. Wer lieber zu Hause bleiben will, kann ebenso wie in Großrosseln das Ganze im Internet verfolgen. In 34 Wahlbezirke ist das Stadtgebiet gegliedert, sieben Briefwahlbezirke kommen hinzu. Die Wahlhelfer haben pro Bezirk 700 bis 800 Stimmen zu zählen. Mal fünf, denn auch die Völklinger bekommen fünf verschiedene Wahlzettel mit in die Kabine. Prognosen über den Wahlausgang wagt hier wie dort niemand. Denn bei den Wahlen zur Regionalversammlung, zu Stadt-, Gemeinde- und Ortsräten gilt die bisherige Fünf-Prozent-Hürde nicht mehr - kleinere Parteien haben jetzt größere Chancen, in die Kommunalparlamente einzuziehen.

Auf einen Blick2004 errang in Völklingen die CDU die Stadtrats-Mehrheit (45,6 Prozent). Zudem zogen SPD (36,4 Prozent) und NPD (9,6 Prozent) in den Rat ein. Auch im Großrosseler Gemeinderat lag die CDU vorn (48,6 Prozent), mit SPD (38,5 Prozent) und FWG (10,4 Prozent) als Opposition. dd