„Man muss nicht unbedingt Bergmann sein“
Dorf im Warndt · Die Tradition der Berg- und Hüttenmänner ist eng verbunden mit der Region und hat den Strukturwandel überlebt. Davon zeugen die Mitglieder des Vereins in Dorf im Warndt, die im aktuellen Jahr auf 221 angewachsen ist.
Am 4. Dezember 1989 wurde die "Vereinigung der Berg- und Hüttenleute Warndt e.V. - Dorf im Warndt " von 30 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben. Erster Vorsitzender war Walter Gros. Sein Nachfolger Horst Gall führte den Verein zwölf Jahre bis zu seinem Tod. Seit April 2012 steht Norbert Wagner an der Spitze. "Um die Tradition zu erhalten und das Brauchtum zu pflegen, muss man nicht unbedingt Bergmann sein", betont der Vereinschef. 2013 und 2014 konnten insgesamt 42 neue Mitglieder begrüßt werden. Gleichzeitig gab es 20 Sterbefälle. Aktuell gehören dem Verein 221 Männer und Frauen an.
Die Berg- und Hüttenleute besuchen Bergparaden und bereichern das Dorfleben. Die Vereinigung veranstaltet das Maifest und lädt an Karfreitag zum Kässchmieressen ein. Im Internet informiert sie über die Entstehung des Grußes "Glück-Auf" und die Legende der heiligen Barbara. Ein Bildnis der Schutzpatronin der Bergleute hängt draußen an der katholischen Kirche Dorf im Warndt . Über 50 Jahre schützte das Relief die Bergleute unter Tage. Nach der letzten Schicht im Bergwerk Warndt nahm der Verein es 2006 in seine Obhut. Am Barbaratag wird vor dem Bild ein Kranz niedergelegt.
Immer wieder tauschen die Mitglieder ihre traditionelle Tracht gegen Schaffkleidung. Im vorigen Jahr errichteten sie in der Parkanlage einen großen Schwibbogen mit sieben Leuchten. Er symbolisiert das Mundloch eines Bergwerksstollens. Die Lichterbögen, die man auch oft auf Fensterbänken als vorweihnachtliche Dekoration sieht, stammen aus dem Erzgebirge.
In der Fördermaschinenhalle der Grube Velsen, Vereinsdomizil mit bergmännischem Ambiente, präsentiert die Vereinigung die älteste Dampffördermaschine im Saarrevier. Der Verein träumt davon, die Maschine, die er hegt und pflegt, zu Schauzwecken wieder in Gang zu bringen; vielleicht schon 2016, wenn sie 100 wird. Doch bisher fehlt das Geld. Am mangelnden Know-how würde das Projekt nicht scheitern, hat man doch Mechaniker, Elektriker, Maschinenbauingenieure und Fördermaschinisten in den eigenen Reihen.
berguhuettenleute-
dorfimwarndt.de
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Auf einen BlickEhrungen für 25-jährige Mitgliedschaft: Kurt Bachelier, Gerd Eggert, Herbert Hector, Karl-Heinz Hirschmann, Wilhelm Jochum, Patric Kinsinger, Ewald Kursatz, Rudolf Kursatz, Heinrich Riemenschneider, Erich Rosar, Guido Schmeer, Lothar Schuh, Ewald Siegwart, Gerhard Spies, Georg Wiltz, Gaston Karrenbauer, Engelbert Salm, Christel Schmitt, Alois Trampert, Ingrid Gros, Egon Roth, Stefan Schwarz, Hans Gross, Erwin Sauerwein, Bertram Feld, Martin Prediger. tan