Lieblingsdorf vieler junger Familien
Dorf im Warndt · So klein das Warndtdorf auch ist, so viel passiert hier. Ob Jugendtreff oder Einzelhandel – Ortsvorsteher Werner Hektor kann sich freuen. Seit kurzem hat auch der neue Kindergarten geöffnet. Das lockt Familien an.
Mittwochnachmittag in Dorf im Warndt : Einige Eltern holen ihren Nachwuchs vom Kindergarten ab, nebenan spazieren zwei Damen mit Turnmatten unterm Arm in die Mehrzweckhalle. Auch im Heim der Arbeiterwohlfahrt herrscht Betrieb: Vor der Tür parken drei Rollatoren, drinnen im Saal plaudern die Senioren.
Ortsvorsteher Werner Hektor (68) freut sich über das rege Dorfleben. Im SZ-Gespräch verweist der Rentner, der früher als Maschinenschlosser bei Saarberg arbeitete, auf die weitgehend intakte Infrastruktur. Im Warndtdorf gibt es noch mehrere Geschäfte und einen Arzt. Und vor kurzem öffnete die neue Kindertagesstätte. Die ersten Rückmeldungen sind positiv. "Die Kinder fühlen sich wohl", berichtet Sozialdemokrat Hektor.
Der Neubau steigert die Attraktivität des Ortes. In der letzten Zeit, erzählt der Ortsvorsteher, seien viele junge Familien ins Warndtdorf gezogen, unter anderem in die ehemalige RAG-Werkssiedlung. Dort gibt es fast keine Leerstände mehr - dafür aber eine Bushaltestelle, von der aus die Kinder in die Grundschule gefahren werden.
Der ältere Nachwuchs hat sich sich in seinem Container hinter der Mehrzweckhalle eingerichtet. Mittlerweile wurde das Domizil der Jugendlichen mit schmucken Graffiti verschönert. Die sanitären Anlagen fehlen allerdings noch. Der Ortsvorsteher hofft auf einen weiteren Container, der zum WC ausgebaut werden kann.
Auch an einer anderen Stelle hakt es: Die Pläne für die Umgestaltung der Parkanlage liegen seit langem in der Schublade. "Die Mannschaft steht bereit", versichert Hektor mit Blick auf die ehrenamtlichen Helfer. Die Eigenleistung der Bürger ist Voraussetzung dafür, dass Leader-Fördermittel fließen. Doch bisher wartete das Warndtdorf vergeblich auf die finanzielle Unterstützung. Die Gemeinde will nun einen zweiten Anlauf starten, in der neuen Förderperiode, die die Europäische Union jetzt ausgeschrieben hat, sollen wieder Zuschüsse beantragt werden. Allerdings für ein abgespecktes Konzept. Auf das geplante Toilettengebäude verzichtet man. Am Bau einer Bühne wird allerdings festgehalten. Außerdem sollen die Gehwege befestigt und neue Bänke angeschafft werden.
Ein anderes Thema liegt Hektor ebenfalls am Herzen. Er macht sich dafür stark, dass der sanierungsbedürftige Hartplatz der Fußballer endlich in Schuss gebracht wird. Zurzeit beschäftigt ihn auch die Suche nach einem Kirmesplatz. Nach dem Bau des Kindergartens muss ein neuer Standort für die Fahrgeschäfte gefunden werden. In der ersten Sitzung des Jahres wird sich der Ortsrat mit dem Thema beschäftigen.
Nach fünfjähriger Abstinenz ist in dem Gremium auch die CDU wieder vertreten, neben SPD und Linken. "Die Zusammenarbeit im Ortsrat ist sehr gut", versichert Werner Hektor.