Ortsrat will nicht ins Gemeindezentrum Lieber neu bauen als im Bestand mieten

Karlsbrunn · Ende 2014 musste die Karlsbrunner Turnhalle wegen massiver Baumängel schließen. Seither fehlt eine Versammlungsstätte. Miet-Räume im evangelischen Gemeindezentrum will der Ortsrat aber nicht.

Noch immer wird in Karlsbrunn schmerzlich eine Versammlungsstätte vermisst. Als die örtliche Turnhalle Ende 2014 von der Gemeinde wegen massiver Baumängel geschlossen wurde, mussten sich die Vereine eine neue Bleibe suchen. Mittlerweile gehen die Karls­brunner ihren Hobbys im evangelischen Gemeindezentrum, in der Mehrzweckhalle Dorf im Warndt oder in der Turnhalle St. Nikolaus nach. Der Bau einer neuen Versammlungsstätte ist geplant, wurde aber noch nicht begonnen.

Die evangelische Kirchengemeinde Völklingen-Warndt hat nun der Großrosseler Gemeindeverwaltung angeboten, ihr im evangelischen Gemeindezentrum in Karlsbrunn Räumlichkeiten zu vermieten. Diese könnten dann von den Vereinen als Ausweichstandort für die geschlossene Rudolf-Voltz-Halle genutzt werden –  für kulturelle und sportliche Aktivitäten wie Kinderturnen, Yoga oder Tanz.

Am Donnerstagabend hat sich der Ortsrat Karlsbrunn im Jagdschloss mit der Frage beschäftigt, ob die Verwaltung beauftragt werden soll, mit der Kirchengemeinde eine mögliche Mitbenutzung des Gemeindezentrums zu erörtern. Wenn sich das Gremium für eine Kooperationsvereinbarung ausspreche, so die Bitte der Verwaltung, solle ermittelt werden, für welche Übungsstunden und Veranstaltungen man den Standort nutzen möchte.

Nach kurzer Diskussion fiel die Entscheidung einstimmig: Nein, der Ortsrat möchte nicht, dass die Gemeinde Räume für die Vereine im evangelischen Gemeindezentrum anmietet.

„Das ist nicht in unserem Sinne. Wir halten an unseren ursprünglichen Plänen fest“, betonte Ortsvorsteherin Petra Fretter (CDU). Zum einen befürchten die Kommunalpolitiker praktische Schwierigkeiten bei der Mitnutzung des Gebäudes, etwa wegen fehlender Lagermöglichkeiten. Zum anderen möchten sie ein deutliches Signal nach außen senden. „Wir wollen einen Neubau – so schnell wie möglich!“, lautet die Botschaft der Ortsrats-Fraktionen.

Die Karlsbrunner Vereine sehen das nach Petra Fretters Auskunft genauso. Sie haben nach der Hallenschließung Ausweichquartiere gefunden. Die Zeit, bis die neue Versammlungsstätte zur Verfügung steht, könne nun auch noch überbrückt werden. Sollte es im evangelischen Gemeindezentrum funktionieren, so die Befürchtung, könnte es plötzlich heißen: „Dann braucht ihr ja keine neue Halle mehr.“

Die Ortsratsmitglieder hoffen, dass der Bau der neuen Versammlungsstätte bald startet. Das Vorhaben, einen Anbau ans Sportheim zu errichten, zerschlug sich inzwischen, weil die dortige Hanglage die Maßnahme zu teuer gemacht hätte. Jetzt ist der Bau einer Versammlungsstätte neben dem ehemaligen Warndthotel Waibel geplant.

Ein Bodengutachten liege vor und sei unterm Strich positiv, erläuterte Ortsvorsteherin Fretter. Geld für das Projekt stehe bereit, der Gemeindehaushalt sei allerdings noch nicht genehmigt.

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