Lärmtest beim Holz-Zerhacken

Karlsbrunn. Nur einen kurzen Wortwechsel lang kommt Schärfe auf. Ein Lärmschutzwall, an dem auch Saarforst beteiligt ist? Davon wisse er nichts, sagt Saarforst-Mann Philipp Klapper

 Philipp Klapper (links), Leiter des Saarforst-Biomassezentrums Warndt, gestern im Gespräch mit Anwohnern. Im Hintergrund die mobile Holzhackmaschine, die gerade getestet wird. Foto: Jenal

Philipp Klapper (links), Leiter des Saarforst-Biomassezentrums Warndt, gestern im Gespräch mit Anwohnern. Im Hintergrund die mobile Holzhackmaschine, die gerade getestet wird. Foto: Jenal

Karlsbrunn. Nur einen kurzen Wortwechsel lang kommt Schärfe auf. Ein Lärmschutzwall, an dem auch Saarforst beteiligt ist? Davon wisse er nichts, sagt Saarforst-Mann Philipp Klapper. "Das ist jetzt aber ein Rückschritt!", kontert Ewald Schmeer, Sprecher der Bürgerinitiative "Lebenswertes Karlsbrunn", ärgerlich; man habe doch erst vorige Woche mit Saarforst-Vertretern über Wall-Pläne gesprochen. Klapper reagiert diplomatisch, das Gespräch bleibt im Gleis - kritisch, aber konstruktiv.Saarforst hatte am Dienstagnachmittag die Anwohner eingeladen ins Biomasse-Zentrum auf dem Gelände der einstigen Grube Warndt. Zum Test einer Maschine, die Baumstämme in Hackschnitzel zerlegt und das nach Angaben des österreichischen Herstellers leiser tut als Konkurrenz-Geräte. Zum Gespräch über Lärmschutz - Saarforst hat Bürger-Proteste gegen den Hacker-Lärm bereits mit provisorischen Lärmschutz-Maßnahmen beantwortet. Und zu Lärmmessungen. Dazu hatten die Saarforst-Leute einen unabhängigen Fachmann mitgebracht, Andreas Schade, Schallschutz-Ingenieur beim TÜV Saarland.

Die Anwohner waren sich einig: Den neuen Hacker höre man in den nahen Wohnhäusern ebenso stark wie seinen Vorgänger. Zwar sei das Geräusch gleichmäßiger, also weniger unangenehm. Dafür verursache das Gerät Vibrationen, die man in den Häusern spüre.

Klapper erläuterte, was derzeit ausprobiert wird: eine Lärmschutzwand aus Rundholz, etwa fünf Meter hoch aufgetürmt. Und man überlege, ob es nütze, sie zu erhöhen oder als Doppelwall zu bauen. Skepsis bei den Bürgern. Und der TÜV-Fachmann riet, zuerst die Schall-Ausbreitung zu berechnen. Den Hacker einhausen oder in eine metertiefe Grube stellen? Leider nicht möglich, sagte Klapper freundlich, "wir müssen auf dem Gelände beweglich bleiben". Und die Sache müsse "betriebswirtschaftlich machbar" sein.

Zum Abschluss gab es Schallmessungen in zwei benachbarten Privathäusern. Bei Norma Groß in der Schlossstraße kam TÜV-Mann Andreas Schade auf etwa 51 Dezibel, "ein vorläufiger Wert", betonte er. Deutlich hörbar, aber zugleich deutlich unter dem Grenzwert - die Karlsbrunner Diskussion geht weiter. > Weiterer Bericht folgt.

Hintergrund

Als Lärm-Grenzwert in allgemeinen Wohngebieten - ein solches ist die Karlsbrunner Nachbarschaft der Ex-Grube Warndt - sind nach Auskunft des TÜV-Fachmanns Andreas Schade 55 Dezibel (dbA) festgesetzt. Gemessen wird 0,5 Meter vom offenen Fenster entfernt. Maßgebend ist ein 16-Stunden-Mittelwert, der von sechs bis 22 Uhr gemessen oder aber errechnet wird. dd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort