Keine Berührungsangst vor Tastaturen

Großrosseln · Mit neuester Computertechnik lernen Großrosselns Grundschüler jetzt lesen – und mehr. Die Gemeinde hat ihrer Wilhelm-Heinrich-Schule einen hochmodernen EDV-Raum eingerichtet. Zuschüsse dafür gab es nicht.

Dienstagmorgen in der Wilhelm-Heinrich-Grundschule der Gemeinde Großrosseln : Im Computerraum steht Lesetraining auf dem Stundenplan, konzentriert schauen die Drittklässler auf den Bildschirm. "Wie heißt der mittlere Buchstabe in dem Wort ‚Besen'?", fragt das Lernprogramm. Elias (10) muss nicht lange nach der S-Taste suchen. An einem anderem PC soll Phil (9) die Begriffe anklicken, die zum Käse-Symbol passen. Ist das schwierig? "Es geht", sagt der Junge, bevor er sich für die Wörter "Löcher", "kauen", "essen" und "schneiden" entscheidet. Die Schüler helfen sich gegenseitig. Und bleibt doch mal eine Frage offen, ist Lehrer Michael Fasold schnell zur Stelle. "Die Kinder arbeiten in individuellem Tempo", erklärt der Pädagoge.

Die Gemeinde Großrosseln hat den 189 Grundschülern einen neuen EDV-Raum mit modernster Technik eingerichtet. Rund 20 000 Euro, erläutert Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ) beim Pressetermin, wurden in die Ausstattung investiert. Die Kosten musste der Schulträger alleine stemmen, Fördergeld gab es nicht.

Es handelt sich um ein vernetztes System, von seinem Rechner hat der Lehrer Zugriff auf die Schülercomputer. Auch ein Smartboard, eine Art digitale Tafel, gehört zur Ausstattung. Insgesamt stehen 15 Arbeitsplätze zur Verfügung. Die Anschaffung einiger Tablets, erklärt Dreistadt, sei auch noch geplant.

Die neuen Rechner kommen gut an. "Die Schüler sind begeistert", versichert Konrektorin Natalie Kräwer. Die Freude war groß, als die veralteten Vorgänger-Computer entsorgt werden konnten. "Wir haben noch auf Disketten gespeichert", erzählt die kommissarische Schulleiterin rückblickend.

Nach den Herbstferien wurde der neue EDV-Raum in Betrieb genommen. Neben der Computer-AG nutzen alle acht Klassen das Angebot. Selbst die Erstklässler haben keine Berührungsängste vor der Tastatur. "Auch wenn sie noch nicht alle Buchstaben kennen", erklärt Kräwer. Die verwendeten Lernprogramme für Mathe und Deutsch haben verschiedene Schwierigkeitsstufen. Das Software soll weiter ausgebaut werden, etwa mit dem Programm "ABC der Tiere".

Zu Beginn des vorigen Schuljahres sind Schüler und Lehrer in ihr neues Domizil im Wilhelm-Heinrich-Weg gezogen. Zuvor gab es Standorte in Großrosseln und in St. Nikolaus. In dem ehemaligen Gemeinschaftsschul-Gebäude fühlen sich alle wohl. "Wir haben uns sehr gut eingelebt", sagt Konrektorin Kräwer. Da jetzt alle Lehrer unter einem Dach unterrichten, ist die Arbeit einfacher geworden.

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