Karlsbrunner Bürger packen mit an

Karlsbrunn. Karlsbrunns Ortsvorsteherin Petra Fretter (51) blickt auf ein unruhiges Jahr zurück. Im Dorf formierte sich Widerstand gegen die Pläne von Investor Albert Winzent

Karlsbrunn. Karlsbrunns Ortsvorsteherin Petra Fretter (51) blickt auf ein unruhiges Jahr zurück. Im Dorf formierte sich Widerstand gegen die Pläne von Investor Albert Winzent. Der Unternehmer will auf der ehemaligen Tagesanlage Warndt erneuerbare Energien erzeugen "Für mich ist es wichtig, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden", betont die CDU-Politikerin im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung.Sie unterstützt die Forderungen der Bürgerinitiative. Im Rahmen des Bebauungsplanes soll ein Tausch der Flächen Karlsbrunner Feld gegen die ehemalige Kohlelagerstätte II an der Landstraße 278 vorangetrieben werden. So könnte das Karlsbrunner Feld weiterhin als landwirtschaftliche Fläche und der "Schwarze Weg" als Rundwanderweg erhalten bleiben. Außerdem soll der durch den Saarforst verursachte Lärm eingedämmt werden.

Während die Diskussion um die Zukunft des ehemaligen Grubengeländes wohl weitergeht, sind andere Projekte bereits in trockenen Tüchern: Demnächst wird mit europäischen Leader-Mitteln ein neuer Sandsteinbrunnen in der Ortsmitte gebaut. Und nebenan auf dem Spielplatz steht bereits die Seilbahn, die von der Gemeinde, dem Festausschuss Karlsbrunn und dem Gewerbeverein Großrosseln finanziert wurde. Schon bald kann der Nachwuchs das neue Spielgerät einweihen. Ganz in der Nähe der beiden Attraktionen liegt das ziemlich trockene Bett des Nikolausbachs. Petra Fretter hofft, dass der Bach wiederbelebt werden kann. Dabei setzt sie auf das nach dem Bergbau steigende Grundwasser.

Ein weiterer Wunsch der Kommunalpolitikerin: Die Sanierung des Jagdschlosses. Fretter würde es gerne sehen, wenn man die Räume für Veranstaltungen nutzen könnte. Auch ein Trauzimmer soll hergerichtet werden. Zurzeit hinterlässt das Gebäude einen wenig fürstlichen Eindruck. Die Renovierung einer anderen Immobilie hat der Ortsrat bereits fest im Visier: Die Turnhalle soll ab dem kommenden Jahr in Schuss gebracht werden.

Immer wieder spucken die Karlsbrunner Bürger selbst in die Hände. Sie haben die neue Dorfmitte attraktiv gestaltet, und für den Brunnenbau sind etwa 560 Arbeitsstunden Eigenleistung eingeplant. Petra Fretter hofft, dass in Zukunft junge Leute nachrücken. Sie sollen Verantwortung übernehmen, sich in den Vereinen engagieren. "Man wird mit offenen Armen empfangen", versichert die in Saarbrücken aufgewachsene Ortsvorsteherin.

Fretter appelliert aber nicht nur an die Bürger, sie nimmt auch den Gesetzgeber in die Pflicht: Während Politiker häufig die Bedeutung des Ehrenamts hervorheben, werden die bürokratischen Hürden für die Vereine stetig höher. Fretter verweist auf die Betreiber des Wildparks: Durch immer neue Vorschriften - vor allem aus Brüssel - wird den Naturfreunden das Leben schwer gemacht.

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