Marktschreier-Premiere im Warndt „Jede Woche Russisches Roulette“

GROSSROSSELN · Zum ersten Mal waren die Marktschreier in Großrosseln. Bei der Premiere machte sich freilich das Publikum rar, zumindest am Samstag.

 Wurst-Achim schreit sich am Samstag in Großrosseln die Seele aus dem Leib – aber nur wenige hören ihn.

Wurst-Achim schreit sich am Samstag in Großrosseln die Seele aus dem Leib – aber nur wenige hören ihn.

Foto: BeckerBredel

Samstagvormittag, elf Uhr, auf dem Deutsch-Französischen Platz in Großrosseln: Während im Discounter ordentlich die Kasse klingelt, herrscht bei den Marktschreiern Flaute. Grund zum Brüllen gibt‘s wenig. Es sind kaum Kunden da, denen die Händler ihre Ware lautstark anpreisen könnten. Dabei herrscht perfektes Sonnenwetter. Wo sind die Leute nur? Veilleicht kommen sie erst, wenn die Einkäufe erledigt sind. Oder sie sitzen schon vorm Fernseher und stimmen sich auf die royale Hochzeit von Prinz Harry und seiner Meghan ein.

Zum ersten Mal machen die bekannten Marktschreier in der Warndtgemeinde Station. Die wenigen Besucher werden herzlich empfangen. „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“, verkündet Wurst-Achim, während er ein paar Extras in die bereits gut gefüllte Tüte steckt. Macht 20 Euro. Nebenan bei Aal-Ole geht eine Fischspezialiät über die Theke.

Obst-Peter ist 350 Kilometer aus Castrop-Rauxel angereist. Neben Nudeln, Wein und Balsamico hat er auch Orangen, Äpfel, Birnen, Kiwi, Bananen und Ananas im Angebot. „Große Marken, kleine Preise - das ist unsere Arbeitsweise“, erklärt Käse-Maxx. „Danke. Tschüs, lasst es euch schmecken!“, ruft seine Kollegin zwei Kunden zu.

Zwischendurch haben die Marktschreier Zeit für ein Telefonat, eine kleine Stärkung oder einen Plausch mit den anderen Händlern.

„Geht‘s oder braucht ihr eine Tüte?“, fragt Gewürz-Uwe die Kunden an seinem Stand. Er hat festgestellt, dass Kurkuma und Kräuter bei den Großrosselern hoch im Kurs stehen. „Jede Woche Russisches Roulette“, erklärt er mit Blick auf die Besucherzahlen.

 Auf dem Deutsch-Französischen Platz, auf dem die Marktschreier erstmals ihre Stände aufgebaut haben, ist am Samstag herzlich wenig los. 

Auf dem Deutsch-Französischen Platz, auf dem die Marktschreier erstmals ihre Stände aufgebaut haben, ist am Samstag herzlich wenig los. 

Foto: BeckerBredel

Wurst-Achim macht sich wegen der schleppenden Nachfrage keinen Kopf. „Der Freitag war ganz gut“, sagt er. Auch für den Samstag bleibt er optimistisch. Außerdem seien Pfingstsonntag und Pfingstmontag die Haupttage. Seine Prognose: „Das klappt!“

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